Bei den letzten Interviews zu “Was ist Musik noch Wert?” durften Tobi aus Bochum, Marcus aus Rastatt und Marion aus Zweibrücken Rede und Antwort stehen. Heute möchten wir euch Stefan von dem Kulturverein “Punk meets People, Verein für Rockshows am Niederrhein” vorstellen, welcher gemeinsam mit ein paar sehr coolen Leuten an verschiedenen Orten am unteren Niederrhein, NRW Germany unkommerzielle DIY Konzerte veranstaltet.
Der Verein existiert bereits seit 2008 und es wurden unzählige Bands aus der ganzen Welt zu den Shows des Vereins eingeladen. Musikalisch wird sich hier an keinem speziellen Genres festgehalten, ausser dass es was mit Stromgitarre sein muss;-), und so bieten die Konzerte immer eine bunte musikalische Auswahl, was zur Folge hat, dass auch das Publikum komplett gemischt ist. So, da ich nicht zu viel verraten möchte und Stefan hier zu Wort kommen soll, starten wir doch gleich mal mit dem Interview.
Hallo Stefan,
stell doch dich und den Verein “Punk meets People” e.V. mal vor. Erzähl mal, was du und der Verein bisher so gemacht hat, wie es aktuell bei euch aussieht und was ihr schönes für die Zukunft plant.
Hallo Nico und danke für die Einladung. Der Verein hat sich dadurch gegründet, dass es nun mal auf dem platten Land wenig Möglichkeiten für Bands gibt, von Proberäumen bis hin zu Auftrittsmöglichkeiten. So war die Idee, Bands aus aller Welt mit lokalen Bands zu mischen und so Auftrittsmöglichkeiten und Motivation für junge Musiker zu schaffen und das vor allem auch Leuten näher zu bringen, die nicht nur Punkrock mögen. Punk meets People eben;-)Wir machen ca 4 bis 5 Shows im Jahr mit einem Zuschauerschnitt von ca 130 Leuten pro Show. Wir engagieren uns stark in der Flüchtlingshilfe und gegen Rechtsextremismus, zum beispiel mit eigenem Merch und Stickern zu diesem Thema. Zu unserem 10 jährigen Bestehen 2018 haben wir unser erstes Festival organisiert und durchgeführt was enorm Zeitintensiv aber auch megageil war. 500 Leute hatten sich eingefunden und ich glaube sagen zu können, dass es für alle sehr gelungen war. Am 09.05 diesen Jahres soll nun also die zweite Ausgabe des Festivals erscheinen was allerdings aktuell noch sehr wackelig ist und wir uns der Situation und Verantwortung bewusst sind und auch kein Risiko eingehen werden, sollte es noch eins geben, wovon wir aktuell stark ausgehen leider. Ein fester Termin im Jahr ist immer unser X Mas Bash zwischen Weihnachten und Neujahr.

Wie ist denn das so in eurem Verein. Sehen sich da alle aktiven Mitglieder gleichgestellt und geben entsprechend auch gleich viel Energie da rein oder ist das eher so, dass ein paar Leute sich um die meisten Sachen kümmern und eben dann noch auf Abruf HelferInnen dabei sind? Wie finanziert ihr die Shows? Funktioniert das einzig über den Eintritt?
Wir sind ca 15 Leute. es gibt ca die Hälfte , die feste Aufgabenbereiche haben und die andere Hälfte… die diese dann unterstützen. zum Auf und Abbau werden wir des Öfteren von Freunden und Sympathisanten des Vereins unterstützt. heraus zu heben ist die Handballmannschaft mit der wir eine gegenseitige Support Geschichte laufen haben.

In so einem Kulturverein, der längere Zeit besteht hat man ja oft auch Nachwuchsprobleme. Wie sieht das bei euch aus?
Nachwuchs Probleme würde ich nicht sagen… es ist bei vielen eher ein Zeit Problem das nötige Engagement aufzubringen. ich sag mal wenn ich mich engagiere in einer Gemeinschaft dann weiss ich das vorher und nehme mir die nötige Zeit. Wir eine ein bunter Haufen von 18 bis 43 Jahren. klingt witzig aber macht es spannend.
Du sagtest, dass ihr gerne regionale mit internationalen Bands mischt und daraus dann Konzerte zusammen stellt. Wie ist das bei euch denn so mit den regionalen Bands? Gibt es da noch viele oder ist das eher wie in meiner Stadt, wo es immer weniger regionale Newcomer Bands aufgrund von Mangel an Proberäumen usw. gibt?
Es gibt natürlich deutlich weniger Bands wie noch vor 10 Jahren. aber auch untereinander herrscht weniger D. I. Y Attitüde. man vernetzt sich weniger. deshalb sind lokale. Konzerte grade so wichtig. Probe Räume gibts schon und sind auch zu finden. eher weniger Locations für live Musik.

Leider sind ja ziemlich aus dem Nichts heraus wegen der Corona Krise sehr viele Menschen an den finanziellen Abgrund gerückt und wissen nicht, wie sie nun weiter machen sollen. Wie steht ihr denn im Fall der Fälle da? Habt ihr ein kleines Polster, auf das ihr bei einer Absage eures zweiten Open-Airs zurück greifen könntet? Kommt ihr im Fall der Fälle mit einem blauen Auge davon oder wird das für euch auch zu einem Desaster?
Bei so großen Sachen wie dem Festival greifen wir auf unsere Erfahrung zurück und haben sowieso relativ gering kalkuliert. doch es bist auch viel Kulanz im Spiel mit den anderen Unternehmen. Wir werden den Verlust im dreistelligen Bereich halten können. Nur das halbe Jahr harte Arbeit war dann für nix.

Möchtest du unserer Leserschaft noch etwas mit auf dem Weg geben oder möchtest du noch etwas loswerden? Dann jetzt.
Erstmal vielen dank für die Möglichkeit hier mal was zu uns sagen zu dürfen. wichtig ist dass ihr alle gesund bleibt und auf euch und eure mitmenschen acht gebt. sowas macht Punkrock nun mal auch aus. Geht viel auf Konzerte und unterstützt jeden der es verdient in und nach dieser schweren Zeit. kommt mal bei uns vorbei…. wir machen es schließlich für euch. alle Infos zu uns gibt’s auf allen social media Kanälen und auf www.pmp-shows.de