WhåZho sind eine dieser Bands, bei denen man öfter reinhören muss um sich Gedanken darüber zu machen, ob man sie gut oder auf Dauer eher nervig findet. Ich bin ehrlich gesagt da auch nicht weiter gekommen mit meinen Gedanken. Was sie machen? Extravagante Electronica-Spielereien mit einem Touch 80er-Post-Punk und irgendwas Instrumentales. Und man merkt hier ganz klar, dass die Band Bock hat Musik zu machen und auf meine Meinung scheißt. So, oder so ähnlich würde ich es beschreiben. Ihr Sound umfasst Breakbeats (meist live gespielt, manchmal bearbeitet oder geloopt), groovigen Dub, melodische punkige Gitarre und auch Saxophon. Die Aufbauten, die bei anderen Bands viele Minuten dauern können, geschehen hier innerhalb von 3-4 Minuten. Selbst mit 13 Liedern ist das Album mit 47 Minuten recht kurz. Die kurzweilige, aber dennoch eigenwillige Kreation ist das Machwerk von Christian Riedel (Bass, Synthies, Loops & Effekte) und Philip Groß (Drums, Samples, Effekte, Glockenspiel), die sich hinter WhåZho verbergen.
Nachdem ich nun in der letzten “Frischer Kaffee, alter Keks” – News (schon wieder so lange her!) berichtete, dass das Album der Band WhåZho herausgekommen ist, habe ich es nun geschafft auch darüber zu schreiben. Tut mir auch ehrlich gesagt immer sehr leid, weil ich auch weiß, wie hart Bands für so eine Platte arbeiten.
Herausgekommen ist dieses bezaubernde Musikwerk auf Gutfeeling Records auf einer limitierten Vinyl-Edition.
Das Album birgt jede Menge Überraschungen. Den Blockflöten-Part bei “Punk á la maison” werde ich zumindest so schnell nicht vergessen. So richtig ist aber kein Song im Einzelnen herauszuheben. Alle Tracks haben ihr gewisses Etwas. Und genau genommen könnte man das gesamte Album als ein Ganzes ansehen, denn Taison Heß, der Produzent, hat es geschafft die Chemie zwischen den einzelnen Tracks trotz der großen dramaturgischen Unterschiede fast fließend wirken zu lassen.
Was bleibt am Ende? Ich weiß zwar nicht, ob ich sie mir jeden Tag anhören kann, das Album als solches ist aber schon ganz geil geworden! Wer was zum Abzappeln braucht, der möge doch gerne via Gutfeeling Records oder via Bandcamp (vielleicht mal wieder am Bandcamp-Friday?) eine Bestellung tätigen!
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!