Aller guten Dinge sind drei? Zumindest vorerst! Das neue und dritte Album „Zwischen Liebe, Hass & Suff“ der White Sparrows, welches Ende 2022 auf SBÄM Records erschienen ist, hat die Ehre auf meinem Plattenteller seine Runden zu drehen.
Seit über zehn Jahren stehen die White Sparrows auf der Bühne und sind damit wahrlich kein unbeschriebenes Blatt mehr. Ihre klare Haltung gegen rechts und Unrecht auf der Welt zeigte sich bereits auf ihrem Debüt „Sound der Generation“ (2015), welches 2018 mit „Kein Applaus“ einen würdigen Nachfolger erhielt und noch definierter zeigte, wo die vier Hessen hingehören.
Das aktuelle und dritte Album der White Sparrows zeigt neben oben genannten Themen auch zwischenmenschliche Seiten auf. So werden eskalierende Trennungen, Trauer und Verlust, aber auch Kneipengeschichten und deren Folgen besungen.
Natürlich wird auch das aktuelle Weltgeschehen thematisiert und somit haben es auch politische und kritische Texte in einige Songs geschafft. Machen wir uns mal nichts vor: Das Punkrock Rad wird damit nicht neu erfunden, doch wir können alle nichts dafür, dass die Themen auf dieser Welt sich Tag für Tag wiederholen und ist es nicht Aufgabe politischer Bands auf eben diese immer und immer wieder aufmerksam zu machen? Manchmal wird es dabei leider etwas zu poppig. „Einmal in die Hölle und zurück“ hätte auch locker das Zeug dazu, im ZDF Fernsehgarten aufgeführt zu werden. Ok, der war fies, aber Reime wie „Einmal in die Hölle und zurück für einen kurzen Augenblick“ geben da auch eine Steilvorlage. Auch „Wenn es Nacht wird“ steht dem im Nichts nach. Beispiel gefällig? „Denn wenn es Nacht wird in der Stadt, der Himmel rot und die Strassen satt“… Puh… Auf der zweiten Seite geht es dann weiter… „Es sind die selben alten Zeiten, die ich auf das Blatt schreibe“ heißt es in „Dreck der letzten Nacht“. Warum muss ich nur an den leidenden Hartmut Engler von Pur denken? Da hilft auch kein hysterisches Geschrei zum Ende hin.
Aber die White Sparrows können auch glücklicherweise anders, wenn sie sich auf das besinnen, was sie können: Sozialkritischer oder politischer Punkrock, beispielsweise in „Erst wenn es brennt“. Kurve erfolgreich genommen! Fazit: „Schuster bleib bei deinen Leisten!“ oder buch schonmal ein Zimmer in Mainz für den Fernsehgarten.
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