Am 17. Juni erschien auf Reckless Yes das Debüt Album von Touching Box. Hinter dem Projekt stehen Josepha Conrad und Robert Kretzschmar. Josepha ist unter dem Namen Susie Asado auch solo unterwegs. Robert spielt Schlagzeug u.a. für Kat Frankie und Masha Qrella. Die zwei Musikschaffenden einzuordnen war noch einfach. Die Musik auf „What Nothing“ einem Genre zuzuschreiben ist wesentlich schwieriger, auch wenn ich mich damit grundsätzlich schwer tue, wie ihr wisst. Ich habe mich für Low-Fi-Pop entschieden.
Der namensgebenden Opener „What Nothing“ startet mit repetetiven, simpel gehaltenen gut gelaunten Tönen, denen sich alsbald die Worte annähern. Auch hier kommt das Duo nicht ohne Wiederholungen aus. Die Musik erinnert an frühe Computerspiele. Auch die folgenden Songs nehmen einen mit in eine Sims-Welt, die mal fast unangenehm bunt daher kommt und mit einem Tick zu viel Farbe völlig wirklichkeitsfern ist. Mal wechselt die Farbe ins grau. Als ob vor diese eben noch so schrillen Fragen ein Filter gelegt wurde. Mal schafft ein Song sogar das unmögliche und verschafft es beide Eindrücke zu vereinen, wie in „Knock Knees“.
Einer meiner Favorit Songs ist „Continental Divide“ mit seinem Soul. Soul meets Tetris, so könnt ihr euch das vorstellen.
„never mind lost souls – never mind bad weather“
Es schüttet wie aus Eimern, während ich diese Zeilen schreibe. Ein weiterer Anspieltipp, diesmal auf der B-Seite, ist „Walking in my Dreams“. Der Song ist noch reduzierter, die Strophen schwingen irgendwo auf dem schmalen Grad zwischen gesprochen und gesungen und gewinnen dadurch an Intensität.
Mit „What Nothing“ haben Touching Box ein sehr intensives Debütalbum hingelegt. Der Sound ist fordern und bisweilen auch anstrengend, wie in „Snow Globes“. Nach mehrfachem Hören schwanke ich immer noch, mal finde ich es zu gewollt. Wobei diese Phrase an sich ja schon quatsch ist. Es war ja hoffentlich von Touching Box genau so gewollt, dieses Album, dieser Klang. Manchmal trägt einen dieser Klangteppich aber auch fort. Mal ist die Platte ein Wirkungsverstärker der eigenen Stimmung.
Erhältlich ist „What Nothing“ als schwarzes Vinyl in limitierter Auflage z.B. hier. Näheres zur Umverpackung seht ihr auf den Bildern unten.