Die Südstaaten-Westerngitarre ist im Opener nicht zu überhören, das wundert aber auch nicht, wenn man weiß, dass Adam Douglas in Oklahoma geboren und aufgewachsen ist. Dazu kommt noch eine ganze Palette an Blechblasinstrumenten und schon wird aus Country-Songwriter-Musik eine bluesige Roots-Nummer.
Inzwischen lebt Adam Douglas seit rund zehn Jahren in Norwegen, ist aber kein Stück weniger soulig unterwegs, nur, weil es dort öfter mal kalt und dunkel ist. Man bekommt den Mann aus den Südstaaten aber nicht die Südstaaten-Roots aus dem Mann – oder so.
Auf seinem dritten Studioalbum, erschienen bei Compro Records im April dieses Jahres, nimmt er uns mit auf eine Reise voller Seele, Rhythmus und Traurigkeit, verpackt in fröhlich schimmerndem Soul-Pop-Geschenkpapier. Auf der Reise setzt sich Adam Douglas mit sich selbst auseinander, reflektiert bis zum aktuellen Punkt seines Lebens und zieht Vergleiche und Querverweise davon auf die aktuelle Situation in seinem alten Heimatland.
Er schafft es auf „Better Angels“ Themen musikalisch aufzuarbeiten, die dazu neigen, als triefende Singer-Songwriter-Balladen in der Versenkung zu verschwinden, und setzt sie so um, dass das Zuhören eher dazu animiert mehr zu wollen – mehr hören, mehr wissen zu wollen. Was will der Mann von mir, womit beschäftigt er sich und sollte ich darüber eventuell auch mal nachdenken? Und bei all der Kritik, die in dieser wunderbaren Musik steckt, lässt er auch Kritik an sich selbst nicht aus. Das beweist z.B. dieser kurze Auszug aus dem Song „so naive“:
„I’m from the land of the free
And the brave
I’ve always trusted in that dream
We live today
I hadn’t a doubt about what the man upstairs had planned
Was righteous
Well that’s priceless
Because
So many troubles I see
Feel all the doors closin’ on me
I’ve been sleepwalking, wondering
Could I be so naive?“
Der Wahl-Norweger Adam Douglas kombiniert auf „Better Angels“ Texte, Bedeutung und verschiedene Genres zu einem Sahnestück. Mal traurig, mal fröhlich, mal wird alles in Frage gestellt und mal weiß er ganz genau was er will. Und über allem steht der laute Ruf nach mehr Liebe und Zusammenhalt.
Ein sehr schönes Album mit sehr schöner Message.
Das Cover der Platte ist irgendwie eine Mischung aus 70er-Soul-Platten und Hugo Strassers Tanzorchester-Platten – passt aber sehr gut zu dem, was drin steckt. Und auf dem hübschen Inlay finden sich auch nochmal alle Texte zum Nachlesen und drüber Nachdenken.
Die Platte könnt ihr hier bekommen:
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |