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Bastard Royalty – Jonestown

(D-Crustbeat / Running Out Of Tape Records)

by Nathalie
01/08/2023
in Reviews, Tapes
Bastard Royalty - Jonestown

Bastard Royalty - Jonestown

Ich sitze jetzt seit einer halben Stunde hier und starre auf den Bildschirm meines Laptops, weil ich Angst habe, beim Bewegen meiner Finger noch mehr ins Schwitzen zu geraten, wie schon vom bloßen Rumhocken. Alte*r. Das ist also dieser Sommer…Die Tatsache, dass es sich bei dem mir vorliegenden Tape um Crust handelt, macht es nicht wirklich besser, da läuft mir die Soße schon bei der Vorstellung, was mich musikalisch erwartet wird, den Rücken runter.

Aber hilft ja alles nix… Die vier Stuttgarter Buben von Bastard Royalty (Rossi/voc., Chris/guit., Nick/bass und Oli/drums) haben ihr im April auf Vinyl releastes Album “Jonestown” jetzt auch über Running Out Of Tape Records in Kassettenform gepresst. Szenekenner*innen werden jetzt sofort Namen wie Cluster Bomb Unit, Accion Mutante oder Warsaw brüllen – Ey, Stuttgart, Du kannsch wohl doch au echt subber Bands gebären!

Unfassbar, dass auf so ein kleines Medium mal eben 16 D-Crustbeatknaller passen (die auch noch fast alle länger als punkligatorischen unter 2 min. sind). Besonders hervorheben will ich an dieser Stelle auch das Cover Artwork, gestaltet von dem dänischen Illustrator Phoebus A.D. Moreleón, welches den amerikanischen Sektenführer Jim Jones zeigt, der auch den Titel des Albums geprägt hat (mehr dazu später.) In größer ist die Zeichnung dann nochmal auf dem beiliegenden, aufwändig gestalteten Textheft in 7″- Größe, neben Fotos von Live Auftritten (von dem von uns allen sehr geschätzten Szene-Connaisseur und Fotografen Kalle Stille) und einer große Zeichnung des Künstlers in Heftmitte über 2 Seiten, zu bewundern. 

Ok, mit minimalster Bewegung das Tape auspacken und vorsichtig in den Recorder schieben und – Ouhhh, ja….das knallt, im wahrsten aller Sinne. Heieiei. Ich bin plötzlich hellwach, da ist es dann auch nicht weiter schlimm, dass ich soeben meinen Kaffee vor Schreck über den gesamten Boden verteilt hab (Laminat rulez!).

Im Titelsong “Jonestown” wird musikalisch die Tragödie, um die es in dem Lied geht, perfekt umgesetzt: Der bereits oben erwähnte Sektenführer der neureligiösen Gruppe Peoples Temple wurde 1978 durch eine Massenselbsttötung in Jonestown bekannt. Nachdem es bereits in den 60ern zahlreiche Presseberichte über Drogenexzesse und sexuellen Missbrauch von Frauen und Kindern innerhalb der Sekte gab, zogen sich Jones und viele seiner Anhänger nach Jonestown (ein von ihm von der guyanischen Regierung gepachtetetes Anwesen) zurück. Mindestens 900 Menschen, darunter über 270 Kinder wurden dort dazu (teils unter Waffengewalt) dazu aufgefordert, sich mit Kaliumcyanid (in Traubensaft gemischt) selbst zu vergiften. (So die Kurzversion). Und so gibt diese Geschicht eigentlich auch das Thema des gesamten Tapes vor: Es geht um Machtmissbrauch  und seine Auswirkungen in unterschiedlichen Facetten.

The Jonestown Massacre of 1978 – a fuckin’ sad example for the god delusion

Und so startet das Tape mit einem fulminanten Gebrezel aus ultratight gespielten Drums, kraftvollem Gebrüll, quälender Gitarre und tragendem, wuchtigen Bass, gespickt mit Samples und eine schier endlosen, unfassbaren Energie. Ich gebe zu, dass das jetzt vielleicht nicht unbedingt die richtige Musik ist, um den Tag fröhlich und beschwingt zu beginnen, aber ey:  Sag es wie es ist Bruder, die Welt ist halt nunmal grausam und ungerecht, da gibt es nichts zu beschönigen. Und so  ist es einfach schlüssig, dass die heiteren Zwitschervögelchen vor meinem Fenster ,ob der daraus erklingenden Melodien, die Flucht ergreifen. 

Weiter geht’s, nicht minder brachial, mit “One Flag”, mir gefällt hier vor allem die Gitarre in dem Song. “Assoziale Medien” wird in deutscher Sprache vorgetragen – von “Chemtrailisten” über Religioten” werden hier allerlei Social Media Charaktere herausgearbeit…äh, pardon, gehatet.

Nichts als Hass haben Bastard Royalty auch für “Jana” übrig, die sich 2020 im Zuge einer Querdenken-Demo in Hannover mit der NS-Widerständlerin Sophie Scholl verglich und “The Orange”, bei dem es sich vermutlich um Donald Trump handelt.

 

 

 

Im Folgenden werden so ziemlich alle gewichtigen Grausamkeiten abgehandelt, die die Welt (derzeit und überhaupt schon immer) zu bieten hat: Von Sexsklaverei (“I take Part”) über die Perversitäten des Krieges (“Child Bomb”, “MOAB”) bis hin zu Polizeigewalt / Rassismus (“I Shot The Sheriff”, “Fucked by Nature”, Oi! still Sucks). 

Jede Stück ist bis obenhin vollgepumpt mit Dringlichkeit, Kraft und Schweiß, die Gitarre sägt, Rossi kotzt mit aller Kraft die Wörter raus, die Drums rasen mit dem Bass um die Wette.

Aufgelockert wird das komplett durchgeprügelte Album durch kleine Überraschungen, wie ein Gitarrenriff von Glenn (was hab ich mich gefreut!) und die Anlehnung an den Bob Marley Klassiker “I Shot The Sheriff”. Außerdem gibt es bei “I Take Part” und “Tired” Unterstützung von Ise am Gesang, was auch hier nochmal für Abwechslung sorgt.

Fazit: Hier wird sich mit Instrumenten und Gebrüll einmal durchs Tape gejagt und dabei alles Böse niedergerissen – muss sich nur noch jemand finden, der am Ende die große Kehrwoche macht. 

Ehrlicherweise kenne ich mich in diesem Genre eher nicht so gut aus, es werden aber als Referenz immer wieder Extreme Noise Terror genannt und das Internet lügt ja quasi nie (was selbstredend schon die Lüge selbst ist, daher hab ich reingehört und kann gewisse Ähnlichkeiten bestätigen.)

Zu kaufen gibt’s das wunderschöne Tape (witzig, wollte grad Platte schreiben, weil ich das Textheft im Blick hatte) zum Beispiel hier bei Running Out Of Tape Records.

 

Bastard Royalty - Jonestown
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Tags: Accion MutanteBastard RoyaltyCluster Bomb UnitCrustD-BeatD-CrustbeatExtreme Noise TerrorHardcorePlanrt WatsonRunning Out Of Tape RecordsStuttgartWarsaw
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