Um die Berliner Beatsteaks ist es über ein Jahr ruhig gewesen, sie spielten drei Jahre keine Konzerte und nun sind Sie mit einem Mini-Album mit dem Titel “In the presence” zurück im Geschehen.
ABER, wer denkt, hier kommt ein typisches Beatsteaks Album, der hat sich mächtig getäuscht, denn was hier geboten wird, ist ein reines Cover Album. Hintergrund ist wohl eine Art Inspirationstief, was man einer Band wohl kaum verübeln kann, die so lange schon die Musikszene bereichern.
Was mir direkt beim ersten Blick auf die Songliste auffällt, es werden hier sechs Lieder völlig neu interpretiert, die allesamt von Frauen gesungen wurden. Die Auswahl gefällt mir sehr gut, ist doch der ein oder andere Song dabei, den ich persönlich im Original als Hit sehe.
Nun gut, kommen wir mal zu den Songs die auf dem Mini-Album vertreten sind.
Den Anfang macht “After Hours” welcher im Original von The Velvet Underground geschrieben wurde. Die hier vorliegende Version von Beatsteaks ist etwas rockiger und gefällt mir sehr gut. Hier ist die Neuinterpretation sehr gelungen.
Weiter geht es mit “”You don´t own me” von Lesley Gore. Im Original ist das Lied in den 1960er Jahren erschienen. Zur damaligen Zeit war das Lied ein absoluter Hit und wird bis heute immer wieder im Radio gespielt. Das was die Jungs von Beatsteaks aus dem Lied gemacht haben kann sich hören lassen und finde ich fast so gut wie das Original, nur ein wenig punkiger.
Mit dem Cover von L7´s “Shitlisty” kommt eine weitere Neuinterpretation daher, die sich sich nicht verstecken muss. Ein wahnsinnig guter Song und das nicht nur im Original. Wie hier das Keyboard scheppert ist der Hammer. Dieser Track hat es mit hier sehr angetan und läuft inzwischen mit in meiner Dauerrotation. Und nein, das liegt nicht daran, dass ich L7 schon immer abfeiere.
Mit Ideal´s “Monotonie” folgt das nächste Cover, das die Berliner in einer neuen Version eingespielt haben. Da ich mit Ideal nie so richtig warm geworden bin, werde ich es mit der hier vorliegenden Version irgendwie auch nicht. Auch wenn hier ein schöner Reggae Sound gemischt mit NDW verarbeitet wird, werde ich auch nach dem zehnten Mal nicht warm. Schade irgendwie, aber es muss ja auch nicht immer alles fruchten.
Mit dem nun folgenden Song kommt ein wahrer Schlager an die Reihe. Die Interpretation von Beatsteaks ist mit dem Original von Hildegard Knef kaum noch zu erkennen. “Von nun an geht´s bergab” ist musikalisch nur noch in wenigen Zügen erkennbar, was aber keinen Abbruch zur Folge hat, denn die neue Version treibt und will definitiv abgetanzt werden.
Zum Schluss folgt dann noch Portishead´s “Glory Box” was man einfach nur mit trällern muss. Schon im Original bekomme ich regelmäßig Gänsehaut beim hören und die hier abgelieferte Version ist mindestens genauso gut. Wahnsinn was Beatsteaks hier aus ihrem musikalischen Können herausholen. Mit “Glory Box” wurde ich hier auf dem Mini-Album definitiv sehr positiv überrascht und hätte nicht gedacht, dass ich solch einen Song mal von den Jungs zu hören bekomme. Respekt.
Was mir übrigens auch direkt ins Auge gefallen ist, ist das Cover des Albums, denn dieses ist so überhaupt nicht der Stil von Beatsteaks und hat mich anfangs sehr irritiert. Im Zuge der Cover-Songs wiederum macht das natürlich dann auch Sinn, mal etwas aus der Reihe abzubilden und so gibt das Album mit allem drum und dran eine schöne Überbrückung, bis es dann wieder in typischer Manier volle Kanne Punkrock voraus geht.
Kaufen kann man die Platte übrigens nur bei https://www.beatstuff.de/
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