So so, die Top 3 stehen schon wieder an. An sich kein Problem. Die Aufgabe macht Spaß und ist zudem eine willkommene Gelegenheit, das musikalische Jahr nochmal so ein wenig Revue passieren zu lassen.
Doch heuer fängt genau hier das Problem an und wäre ich nicht so ein nerdiger Discogs-Accountbesitzer, dann wüsste ich noch nicht mal mehr so recht, was 2024 alles passiert ist. Spricht ja nicht gerade für das Jahr und dank meiner peniblen Discogs-Buchführung kann ich gerade noch so drei Platten finden, die es verdient haben, letztlich hier zu landen. Nicht falsch verstehen, es war schon bisschen gutes Zeug dabei, aber deshalb gleich auf’s Podest? Na ja, final kann ich das mit den folgenden drei Platten und meinem Gewissen schon irgendwie vereinbaren und deshalb hier und wie immer alphabetisch geordnet, meine Top 3 des Jahres 2024:
1. Lookit! Martians – The Great Cover Conspiracy
Pünktlich zum endlich mal eingetretenen Kurzen-Hosen-Wetter liefern mir die famosen Poppunker Lookit, Martians! das Sommeralbum des Jahres. Und genauso wie der Elvis vorne drauf, kann auch ich es kaum fassen, wie geil diverse Evergreens halt auch in simpler Form sein können. Hit um Hit, durch den Fleischwolf der Band aus Mannheim gedreht noch hittiger. Dazu noch 2,5 Eigenkompositionen, die der Hitdichte des Albums vollends den finalen Stempel aufdrücken. Die anderen 0,5 gehen an The Barbecuties, eine R.I.P.-Band, in der ein Großteil der Lookit, Martians!-Besetzung vormals tätig war. Me First And The Gimme Gimmes war gestern. Die Lookit! Martians! haben ihnen mit „The Great Cover Conspiracy“ astrein den Rang abgelaufen.
2. Red London – Back On The Streets
Gefühlt erst vorgestern hatte ich diese Platte zum besprechen auf dem Teller. Deshalb: werte Leserschaft, schmöckert doch einfach nochmal bisschen durch den Keks, vielleicht mag das für euch ein probates Mittel sein, das musikalische Jahr nochmal zu durchleben und ich spare mir hier viele Worte. Wobei, so ganz kann ich es halt doch nicht lassen. Red London hatten es bis dato nur namentlich bis zu mir geschafft. Was ich dann aber auf „Back On The Streets“ zu hören bekam, hat mich fast aus den Boots kippen lassen. Singalongs, Hymnen, Ohrwürmer, Hits von vorne bis hinten – alles, was ich nicht erwartet hatte. Über diese Platte spreche ich auch 2025 noch gerne!
3. Slash – Orgy Of The Damned
Klar, sein Bluesalbum ist nicht das Meisterstück seiner langen Karriere und wäre die Konkurrenz heuer stärker gewesen, hätte es „Orgy Of The Damned“ sehr wahrscheinlich auch nicht in diesen Beitrag geschafft. Letztlich ist es aber immer noch ein Slash-Album und der Kerl schafft es auch, sich in einem für ihn relativ unbeschrittenen Terrain mit seinem unverkennbaren Gitarrenspiel quasi von 0 auf 100 breit zu machen. Weckt mich nachts um 3 auf, lasst ihn drei Töne spielen und ich sag euch, wer es ist. Gitarrenhelden gibt es viele, Slash ist für mich aber einer der markantesten und ich liebe seine Art, die Gitarre zu spielen. Auch im Blues. Außerdem kann bei der Gästeliste von auszugsweise Billy F. Gibbons, über Iggy Pop und Brian Johnson, bis hin zu Beth Hart eh nichts schief gehen. Und außerdem bin ich nachts um 3 womöglich eh noch wach. Bisschen Slash hören und Luftgitarre zocken. Da sieht mich nämlich keine*r!
So, das war’s. Halt! Noch nicht ganz. Wie immer an dieser Stelle möchte ich mich bei unserer Leserschaft für’s Lesen und bei meinen Kolleg*Innen für’s Zusammenarbeiten bedanken. Macht’s mal gut und bis 2025 dann… Euer Riedinger