Lange war es ruhig um Bikini Beach und plötzlich haut die Band hier ein Werk raus, das besser hätte nicht sein können. Dank La Pochette Surprise Records durfte nun das Full Length Album „Atoll“ am 11. September 2020 das Licht der Welt erblicken.
Kaum die ersten Töne vom Einstiegssong „Atoll“ (welcher -Überraschung- auch gleichzeitig Titelsong ist) gehört und direkt an die legendären The Fuzztones in schneller denken müssen.
Die vom Bodensee stammenden Bikini Beach hab ich bisher noch nicht einmal live gesehen und trotzdem hab ich immerhin bereits zwei („The Fatal Consequences of Masturbation“ sowie „Vol. 4“) Alben der Band hier in meiner Sammlung stehen. So war die Vorfreude auf das neue Werk dann doch recht groß.
Aufgelegt und gespannt darauf, was mich da so erwartet, knallt das Album regelrecht rein, denn das ist genau der Sound, den ich von Bikini Beach kenne und liebe.
Der Fuzz Sound ist wie immer sehr abwechslungsreich, was zur Folge hat, dass die Lieder wie geschmolzene Butter runter laufen. Partystimmung ist hier ab der ersten Minute garantiert.
Was mir besonders auffällt, sind die teils sehr guten Gitarrenriffs in Kombination mit dem wahnsinnig druckvollen Bass, der einem schier die Ohren raus bläst bzw. den Mageninhalt einmal wieder nach oben wandern lässt. Selten hab ich in den letzten Monaten, wenn nicht sogar Jahren so einen Druck beim Bass verspürt!
Auf dem Album befinden sich insgesamt zwölf Lieder, die geschmeidig in knapp 30 Minuten durchlaufen und zu keiner Zeit Langeweile verspüren lassen. Der Gesang ist im Stil der 60er aufgenommen und kommt durch die abwechselnden Stimmen von Nils Hagstrom und Charlotte Love richtig gut rüber.
Was mir ebenfalls sehr gefällt, ist das abgefahrene Front- und Backcover des Albums, welches der Künstler Leonardo Alliata gezeichnet hat. Schöne kleine Geschichte rund um den Longplayer kann man da raus sehen. Stark umgesetzt.
Als Anspieltipps kann ich hier ohne Bedenken die Lieder „Party too“, „Stay at home“ und „No Friends“ empfehlen und geben am Besten das wieder, für was Bikini Beach stehen. Danke auch an das noch recht unbekannte kleine Indie Label La Pochette Surprise Records aus Hamburg für diese schöne Veröffentlichung. Ich bin mir auch bei dem Label sicher, dass da in Kürze noch weitere tolle Alben erscheinen werden.
Besorgen könnt ihr euch das Vinyl von Bikini Beach unter anderem hier: jpc / bandcamp
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