The Meteors sind ein Phänomen. Seit über 40 Jahren veröffentlicht P.Paul Fenech mit wechselnder Begleitung unter diesem Namen Platten, spielt Konzerte und hat unzählige Bands weltweit bei Musik, Text und Stil beeinflusst. 50ties Rock’n’Roll, Country, Surf, Rockabilly mit einer nihilistischen Punkattitüde versehen, waren und sind die Zutaten des Stils, den The Meteors Ende der 1970er / Anfang der 1980er quasi erschaffen haben und der als Psychobilly von der britischen Insel aus die Welt eroberte.
Diesem Stil sind The Meteors natürlich auch auf Ihrem neuesten Album “40 days a rotting “treu geblieben und das ist natürlich auch gut so. Es gibt Bands, von denen erwarte ich gar nicht, dass die etwas Neues wagen oder ausprobieren, die Änderungen sollen minimal sein. Bei stilprägenden Bands ist die Frage doch vielmehr, ob sie es schaffen Ihren Sound immer noch so glaubhaft rüberbringen können, dass die Existenz der Band immer noch Ihre Berechtigung hat , oder ob es Zeit ist abzudanken, weil alles schon mal gehört wurde. Jetzt bin ich nicht der große Psycho-Szenenkenner, habe auch nicht jede The Meteors Platte im Schrank stehen, für mich kann ich aber diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Das klingt frisch, das klingt gut, das klingt so, wie ich Psychobilly von den Meteors hören will.
Die Platte fängt mit einem astreinem instrumentalen Surf-Song an: “The Blood Red Sea” kommt mit einem fast schon als poppig zu bezeichnenden Sound daher, die Melodien sind aber schön schaurig und machen Lust auf das weitere Album. Ein gut gewählter Opener. Der poppige Sound ist auch in den nächsten Liedern immer wieder rauszuhören, der Bass verweilt zunächst etwas im Hintergrund um sich dann im Laufe der Platte immer prägnanter zu Fenechs Fender zu gesellen. Die Platte startet stark und wird dann immer noch besser, weil das Rohe das Poppige immer mehr verdrängt. Das bekannte heisere Bellen, welches Fenechs Gesang am besten umschreibt, sorgt aber eh dafür, dass eine gewisse Härte in allen Songs stets präsent ist.
Die Platte endet wie sie begonnen hat mit einem Instrumental-Stück, wobei “In the land of a spider” god deutlich derber um die Ecke kommt als das Anfangsstück, hier findet ein sehr gutes Album sein perfektes Ende mit mit allem was guter Psychobilly ausmacht: Slap Bass und fiese Guitar-Sounds.
Das Vinyl selber liegt mir in einer schönen Splatter Version vor und befindet sich in einer bedruckten Innenhülle. Gut gemacht Mutant Rock Records!