Es gibt verschiedene Gründe, warum Künstler und Labels ihren Backkatalog neu auflegen. Ebenso viele Gründe gibt es für uns Konsumenten, warum wir die Neuauflagen auch kaufen. Beispielsweise weil wir jede Platte einer Band unbedingt haben müssen, egal welche Farbe das Vinyl hat oder wo sie gepresst wurde. Es ist fraglich, ob die Schallplatten anders klingen, aber darum geht es den meisten von uns Sammlern jedoch gar nicht. Wir wollen sie haben! Eine Reissue ist gleichwohl interessanter, wenn das Original bereits vergriffen ist und man es nur noch zu überhöhten Preisen bei den einschlägigen Portalen oder in dunklen Ecken auf dubiosen Plattenbörsen für den Gegenwert eines gebrauchten Kleinwagens kaufen kann oder das Album überhaupt erstmalig auf Vinyl erscheint.
Bei “Arial View”, welches die deutschen Indierockgrößen Blackmail aus Koblenz auf Unter Schafen Records am 20.11.2020 neu veröffentlich haben, ist eher Ersteres der Fall. Die Erstauflage ist im Handel nicht mehr erhältlich, jedoch ist diese durchaus noch erschwinglich und es gibt ja einige unter uns, die unbedingt die Erstpressung im Schrank haben müssen. Ich persönlich gehöre nicht dazu, zumal die auf 500 Stück limitierte Neuauflage in farbigem grünen Vinyl daher kommt und wer mich kennt, bzw. meine Artikel hier liest, weiß, dass ich farbiges Vinyl dem schwarzen immer bevorzuge. Was wäre der Mensch ohne seine Schrullen?! Außerdem ist der limitierten Neuauflage auch noch eine CD beigelegt, so dass man das Album auch bequem von unterwegs hören kann. Prinzipiell ist es vermutlich eher eine philosophische Frage, zu welcher Auflage man greifen sollte.
“Aerial View” wurde als fünfte LP der Band, die bereits seit 1994 existiert, am 13.01.2006 noch mit dem ersten Sänger Aydo Abay veröffentlicht, welcher die Band nach internen Streitigkeiten 2008 verlassen musste. Das Album hat eine solche Dynamik und klingt so, wie Placebo wohl immer sein wollten jedoch leider nie waren. “Splinter” und “Moonpigs” sind meine beiden persönlichen Favoriten. Seit 2013 ist es leider sehr still um die Band geworden. Dieses Jahr erschien neben “Aerial View” noch “Tempo Tempo” als Reissue sowie im Frühling die “Best Of 1997-2013”, welche leider erahnen lässt, dass es das vermutlich mit Blackmail gewesen sein sollte.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
no images were found