Of Gloom, so lautet der Titel des mittlerweile dritten Albums, des aus Dresden und Leipzig stammenden Trios Chaver, welches am 22.09. über BDHW Records veröffentlicht wurde. Chaver sind mir bis jetzt nur als Liveband begegnet und wussten da immer zu überzeugen. Umso schöner, dass ich mich jetzt auch mal mit einem Studiowerk der Band auseinandersetzen darf.
Bereits bevor die Platte erschienen ist, hat sie sich in meinem Kopf festgebrannt. Wünschenswert wäre natürlich gewesen, wenn ich musikalische Auszüge gehört hätte, stattdessen bin ich aber durch einen sich anbahnenden handfesten Skandal auf die Platte aufmerksam geworden! Das Cover des neuen Chaver-Werks füllt eine Spinne aus, ein simples wie auch wirksames Artwork. So wirksam, dass es das Artwork nach Ankündigung der Platte direkt nochmal auf ein Plattencover geschafft hat. Klingt komisch, ist aber so! Da hat sich entweder ein*e fremde*r Künstler*in eines fremden Coverartworks bedient, oder ein*e Künstler*in ihr/sein Artwork 2 mal angeboten. Sei es drum. Chaver haben ihr Artwork behalten und das Cover-Fiasko wurde damit beendet. Bedrohung gebannt!
Chaver spielen eine wirklich wunderbar düstere Mischung aus Hardcore und Death-Metal, der hin und wieder mit einer Prise Beatdown gewürzt wird. Eine musikalische Zusammensetzung wie sie im aktuellen Hardcore oft zu finden ist, trotzdem schaffen es Chaver sich mit Of Gloom davon abzuheben. Die Platte ist wirklich herrlich düster und lässt mich wieder einmal bereuen, dass ich Träger einer Kurzhaarfrisur bin. Besonders gut gefallen mir die fast doomig wirkenden Passagen. Ein klares Schlagzeug, ein Ride-Becken welches malträtiert wird, gemischt mit schnurrendem Bass und gedämpften Gitarrenklängen. Und gerade wo mich die schleppenden Beatdown-Passagen anfangen zu langweilen (was leider schnell passiert), hauen Chaver richtig in die Saiten und umschmeicheln mit einer kräftigen Death-Metal-Passage wieder meine Ohren. Langeweile kommt also definitiv nicht auf.
Trotzdem schafft es Of Gloom nicht ganz, sich in mein Herz zu spielen. Beim hören der Platte erwische ich mich bei dem Gedanken: „Krass. Wie lange geht das Lied noch?“, um dann festzustellen, dass ich gerade 2 oder 3 Lieder gehört habe. Chaver verlieren mich aufgrund des roten Fadens, der sich über die komplette Spiellänge zieht, leider das ein oder andere Mal. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass mir die Vocals nicht präsent genug sind.
Fazit:
Die Kraft und die Wut, die Chaver für mich als Liveband haben, schaffen sie mit Of Gloom leider nicht in Gänze auf mich zu transportieren! Dennoch möchte ich das Album jedem Fan von Musik der härteren Gangart wärmstens ans Herz legen!
Käuflich erwerben könnt ihr Of Gloom am besten direkt Hier! bei BDHW Records.
Wer uns und unsere Arbeit unterstützen möchte kann sich die Platte gern über unseren JPC-Link bestellen.