Was für ein energiegeladenes Brett! Das waren die ersten Gedanken die mir in den Sinn schossen, als ich in die vierte Platte von Statues On Fire reinhören durfte. IV heißt die Platte die am 29.09. über Rookie Records erschienen ist. Statues On Fire sind mir bis zu diesem Punkt immer nur sporadisch über den Weg gelaufen. Ich habe es bis hierhin nie für notwendig gehalten, mich mit der musikalischen Vita der aus Brasilien stammenden Band auseinanderzusetzen.
Wie von Rookie Records üblich, lag auch dieses Mal ein kleines Info-Blatt bei. Normalerweise sind diese Beipackzettel für mich nach dem ersten Mal durchlesen auch schon wieder vergessen, dieses Mal hat er mich aber gecatcht. Nicht nur weil da eine kleine persönliche Grußbotschaft drauf stand (Liebe Grüße zurück und danke! Ich hatte viel Spaß mit der Platte) – nein auch so hat mich der Text darauf berührt. Denn anstatt des üblichen Promokrams erfährt man hier direkt von Statues On Fire die Beweggründe für ihr viertes Studioalbum, warum das Album so ist wie es ist und was alles auf den Entstehungsprozess Einfluss genommen hat.
Jeder halbwegs politisch interessierte Mensch kann sich gut vorstellen, dass man es in Brasilien als Antifaschist unter Bolsonaro nicht wirklich einfach hat. Der Text der Band hat also stark Eindruck hinterlassen und mir die Platte sehr schmackhaft gemacht!
King of Überleitung wie die Kollegen vom Punk-You-Want jetzt sagen würden. Also kommen wir doch mal zu den musikalischen Ergüssen die Statues On Fire auf ihrem Album IV für uns vorbereitet haben:
Statues On Fire spielen einen wirklich wunderbaren Mix aus Punk, Hardcorepunk, melodischen Hardcore und thrashigem Metal. Wenn man die Mischung so liest erwartet man gezwungenermaßen, dass man in den nächsten 11 Titeln mächtig eins vors Fressbrett bekommt. Aber weit gefehlt. Anstatt eintönigem Geknüppel gehen Statues On Fire wirklich sehr melodisch und maximal abwechslungsreich vor. Langeweile bekommt man während den circa 35 Minuten auf keinen Fall!
Den Anfang macht No Control, welches für mich die Stimmung des Albums gut wiedergibt. Ernst, nachdenklich abgeschmeckt mit einer Prise Wut. Ich fühle mich ab der ersten Minute maximal unterhalten von den Tempowechseln, den melodischen Gitarren und der Stimme die das ganze vereint.
Weiter geht’s mit Refuse to Die welches mit einem wunderbar thrashigem Riff beginnt, bevor die Szenerie wieder etwas abflacht und wiederum melodische Gitarren, ein knackiger Schlagzeug-Sound und ein schnurrender Bass das Lied zu einem meiner persönlichen Highlights von IV macht.
Wie anfangs geschrieben war mein erster Gedanke: Was für ein energiegeladenes Brett! Für diesen Gedanken hat I Hate Your God gesorgt. Statues On Fire haben damit vermutlich eins der besten Lieder dieses Jahr geschaffen. Dennoch bleibt es in seiner Art ein Alleinstellungsmerkmal von IV.
Fazit:
Statues On Fire haben mit IV ein auf den ersten Blick energiegeladenes Hardcorepunk-Album geschaffen, welches aber erst mit dem kompletten Album und den bereits beschriebenen persönlichen Zeilen seine volle Kraft entwickelt. Die Band hat mich mit dem Album wirklich positiv überrascht und es wird mit Sicherheit nicht das letzte Mal über den Plattenteller gelaufen sein!
Käuflich zu erwerben ist IV übrigens am besten versandkostenfrei Hier! , bei Rookie Records oder beim Plattenhändler eures Vertrauens!