Oi! und herzlich Willkommen zu einer der besten Platten 2023! Was wie Schmeichelei wirkt, ist aber ein Versprechen. Versprochen! Denn im vergangenen Oktober haben Collaps aus Herne ihre erste Langspielplatte über Mendeku Diskak veröffentlicht. Executor heißt das Ganze und ist ein mehr als würdiger Nachfolger des im letzten Jahr veröffentlichten Demo’s, welches zu erst nur auf Kassette und später noch als 7-Zoller zu erhalten war und mittlerweile bestimmt ausverkauft ist. Ich bin dieses Jahr bereits in den Live-Genuss der Ruhrgebiet-Skins gekommen, gemeinsam mit meinem geschätzten Freund und Kollegen Sebastian. Deshalb kam es sofort zum Zweikampf, als Executor in die Redaktion flatterte. Beinahe wäre es zum Einsatz von Waffengewalt in Form eines Fechtduells gekommen, dann bekam aber auch Sebastian ein Exemplar. Daher wird das hier jetzt eine Review von uns beiden. Na da bin ich ja gespannt was das wird… (Carl (C) / Sebastian (S))
C: “Leck die Ziege”, um es in deinen Worten zu sagen! Collaps waren ja schon auf dem Contra-Bash diesen Jahres wirklich gut. Was hier aber losgetreten wird ist nochmal ne komplett andere Nummer. Aber ich will schon wieder losrennen, bevor der Startschuss erfolgt… Was hältstn von der optischen Aufmachung von Executor?
S: Hallo Carl! Schön, dass wir in dieser vorbesinnlichen Zeit so zusammenkommen. Die Einleitung hast du sehr schön für die Leserschaft formuliert & spiegelt im O-Ton wider, was mir dazu sofort einfällt. Selbst wenn die großartigen Cock SParrer dieses Jahr noch eine neue Platte raushauen, wird die Executor von Collaps definitiv in der Top5 bleiben. Das verspreche ich hiermit! Was sofort auffällt, ist die massive Qualität der Hülle.
C: Wie du dir vorstellen kannst, ist das mir altem Optik-Junkie auch direkt aufgefallen. Alles sehr hochwertig, mit klarer Linie versehen und wunderbar stimmig. Das freut das Sammlerherz. Auch das beiliegende Poster ist für mich eine echt stimmige Sache!
S: Ich finde auch die klare Linie, die sich hier optisch durch das gesamte Werk zieht, hervorragend. Da freut sich nicht nur das eben erwähnte Sammlerherz, sondern auch der innere Monk! Gerade einmal 3 Schriftarten, alles in schwarz, vor rotem Hintergrund. Gefällt mir. Und das Ganze wirklich sehr hochwertig!
C: Überraschend hochwertig auch das Piano-Intro. Ich will nicht lügen, aber da hatte ich kurz das Gefühl, die falsche Platte aufgelegt zu haben. Ein wirklich sanfter Einstieg auf das, was folgt. Aber vielleicht wirkt der erste Titel Boots go Marchin In umso brachialer aufgrund des ruhig gewählten Intros. Rum wie num, der Umstieg und erste Titel hat mich balde vom Sofa gepustet. Hat also genau das getan, was der Titel fordert.
S: Hahaha, wie Recht du hast.. Als ich das Album erstmals im Büro zwischen Unterlagen & dem Geschäft im B2B2-Bereich auf Spotify hörte & das Intro erklang, dachte ich kurz, es sei ne Youtube-Werbung. Richtig gemeiner Streich, der 3 Ruhrpottler. Beteiligt hier sind der wohl meist-be-bandeste Ba-Wü-Typ Valle, sowie 2/4 (Schnabel & Timme) von den mächtigen Complete Loss. Wer also einen miesen Bastard aus Gewohnheitstrinker & Complete Loss erhofft, wird sich überglücklich fühlen!
C: Ich würde sogar eher sagen einen miesen Bastard aus Brutal Bravo & Complete Loss.
S: Stimmlich ist es ja eher Gewohnheitstrinker, als Brutal Bravo. Aber im Gesamtstil(skin) näher an Brutal Bravo, ja.
C: Okay warte kurz. Ich hab den Faden verloren.
S: Im Gegensatz zur Optik, haben wir grade keinen Faden. 😀
C: Ach Scheiße! Kaum erwähnst du die Stilskin überrumpelts mich. Du hast aber Recht. Ich war mehr als glücklich als die ersten 2 Lieder von Collaps durch meine Gehörgänge gescheppert sind und mich Doesn’t Make Sense, ein wunderbares Skinhead Rock’n’Roll-Stück, stark zum Tanzen animiert hat! Wo is’n hier der Pogo Junge?
S: Welch toller Wortwitz, Herr Kollege, haha. Ich gehe sogar so weit und sage allen, also dir & der Leserschaft und jedem Menschen im WWW, dass die gesamte Scheibe mit ihren 12 Knallern dafür sorgt, dass kein Stiefel still steht!
C: Ich gebe dir absolut Recht! Mein persönliches Highlight der Platte bleibt aber trotzdem der Titeltrack zum Album Executor. Was die 3 Herren von Collaps da geschaffen haben ist einfach nur ne Wucht. Das erinnert mich an soviele gute Bands, dass ich die gar nicht aufzählen kann. Blitz wäre da aber vermutlich der prominenteste Name. Richtig starker Titel! Was ist dein Favorit?
S: Mein persönlicher Favorit der Scheibe ist ebenso der gleichnamige Titel des Albums. Ich hasse es manchmal, wie ähnlich wir uns sind, du Penner! Geiler Beat, super Melodie, Textlich toll und dann noch diese BootBoyClap-Einlage. Ein Träumchen! Und der fungiert auch super zur Einleitung in den Seitenwechsel & dem brutalen Ultra Violence. Das ist gleich mein zweitliebstes Stück auf der mir vorliegenden, schwarzen LP.
C: Siehste so ähnlich sind wir uns garne du Assi! Mein zweitliebstes Stück ist nämlich der Mid-Tempo-Kracher Born And Raised. Der Chor im Refrain hat bei mir ganz schön für ne Erpeltapete gesorgt! Zu welchem Fazit bringt uns das eigentlich Herr Kollege?
S: Dass wir uns tatsächlich doch noch voneinander differenzieren, haha.
Denn du weißt ja, dass ich im Sektor der hässlichen Krawallmusik auf Midtempo verzichten kann und auf Balladen erst Recht verzichten will. Mit hässlicher Musik will ich meinen Becher Senf hier schon schließen. 12 Titel in englischer Sprache + Intro gibt es. Allesamt komplett LoFi und nicht überproduziert. Die sensationellen Templars wären sicher mehr als stolz! Dazu der hallende Gesang machen dieses Album zu einer absoluten Hit-Maschine!
Musikalisch erinnert mich das arg an den 90er-Sound aus New Jersey. Fanatiker*innen von Niblick Henbane, Headwound oder den Hudson Falcons kommen definitiv auf ihre Kosten!
Oi!
C: Dem habe ich nichts hinzuzufügen, außer, dass das was Collaps hier veranstalten im Instrumental-Sektor zu einem der besten Sachen zählt, die ich die letzten Jahre gehört habe. Die rotzige Gitarre, der rohe Klang des Schlagzeugs, gepaart mit dem Bass der hin und wieder ne kleine Melodie einfließen lässt.. Ein Traum! Wer die Platte nicht hat und sie sich nicht zulegt ist selber schuld.
Käuflich erwerben könnt ihr die Platte übrigens am besten direkt Hier! beim Label. Ihr solltet aber schnell sein, denn die wird weggehen wie warme Semmeln an einem Samstagmorgen.
S: Carli, mein Freund, es war mir eine Ehre wieder mit dir zusammen für den Keks etwas auszuwerten. Ich freue mich schon drauf, wenn wir das in Kürze wiederholen für….. Ach, seid gespannt 😉
C: Ebenso! Das wird dann vielleicht ein Chaos..
S: Pssssssst, nix verraten…
C: Machts scheen guddi und bis denne!
S: Schüssi!