So völlig unter dem Radar lief diese Band. Warum weiß ich nicht. Die Rede ist hier von Dunya aus Hamburg. Unser Redakteur Maik hatte diese zu einer weiteren Platte geschickt bekommen, sie jedoch an Arnika weitergeschickt, die sie dann schlussendlich mir überlassen hat, damit sie sich mehr auf Interviews konzentrieren kann. “Zaman” wurde bereits im Januar dieses Jahres veröffentlicht, hat es allerdings erst im Juni bei La Pochette Surprise aufs Vinyl geschafft. Mir liegt eine auf 300 Stück limitierte Eco-Mix – Version der Platte vor. D.h. aus Resten in der Vinylproduktion werden wieder Platten hergestellt, die farblich so gut wie alle unterschiedlich sein können. Überraschung ist also garantiert.
Eine Überraschung gab es sicher auch beim Hören von “Zaman”. “Zaman” ist sowohl Namensgeber des Albums als auch der Opener. Es beginnt ruhig und endet in einem völligen Schlagzeugexzess. In “Solmus Güller” geht es dagegen etwas bedächtiger zu. Bedächtig, und dunkel zugleich, denn auch textlich behält die Dunkelheit die Oberhand.
Der dann doch erste, und letzter Song auf Seite A, richtig fetzige Song ist “Kader”. Auf türkisch macht dieser Song so Sinn und gefällt aufgrund seines rockigen Anteils auf dem Album umso mehr.
Zwischendrin gibt es auch immer mal kleinere musikalische Einlagen, wie bspw. “Damla Damla”, “Qualle” und “Interlude”, die, wie ich finde, auf der Platte erstmal nicht bemerkt wurden, da diese auch als Übergang von einem zum nächsten Song genutzt wurden.
Als letztes bekommen wir noch einen englischsprachigen und einen deutschen Song. Der erste, der englische, “Smoke”, beginnt sachte, getragen von der Stimme von Banu. Begleitet wird sie von leichtem Gitarrenspiel, bevor es dann mit “Oleander” das Finale auf “Zaman” gibt. “Oleander” wird auf Deutsch vorgetragen, was mich erst irritierte, denn die Sprache, die in den Liedern genutzt wird, wurde bei allen bisherigen Songs auf der linken Seite abgebildet. Auf dem Inlay ist dieser Song aber als englische Version auf der linken Seite. Naja – Luxusproblem.
Ein ganz großes Plus: dafür sind die Songtexte gut leserlich abgedruckt. Wie ich bereits berichtete, wird auf türkisch, englisch und deutsch gesungen. Von den türkischen und deutschen Texten gibt es jeweils auch die englische Übersetzung daneben.
Ein noch größeres Plus: auch wenn ich mir unter fuzzigem Rock auf dem Album etwas anderes vorgestellt habe, aber das ist ja eh immer alles so’n Ding mit den Genres, haben es Dunya geschafft zu überzeugen. Fabelhafter Gesang in drei verschiedenen Sprachen, alles sehr stimmig, nicht irgendwie aufgesetzt. Man muss schon wissen, wie man etwas tonal in einem Text und in der Musik unterbringen kann. Das hat Banu Sengül mit ihrer Band geschafft!
Erwerben könnt ihr das Album folgendermaßen:
direkt bei JPC
direkt bei La Pochette Surprise
direkt bei der Band via Bandcamp
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!