Artischocken sind richtige Gesundheitsbooster: Vitamine, Bitterstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe machen sie so fit. Dabei hat sie wenig Kalorien und kurbelt unsere Fettverdauung an.
Ob sich ELDA deswegen auf ihre neuste EP „Golden Bowl“ das Bild einer geschnittenen Artischocke gegönnt haben weiß ich nicht, aber dieses pastellfarbene Cover mit der Innenseite der Artischocke hat schon was. Der an sich unspektakulären Artischocke wird auf diese Weise eine nicht abzusprechende Schönheit zugeordnet, deren Anblick den meisten Menschen bisher verborgen bleiben dürfte.
Aber ELDA sind anders. ELDA sind nach eigenen Worten: „ELDA ist eine unabhängige, ausgewachsene Progressive-Pop-Band mit tiefgründigen Texten, gesungen von zwei tief verbundenen Stimmen.“ Anders ist auch die aktuelle Besetzung, neben den drei Frauen, die sich um die Lyrik, Gesang, Drums und Gitarre kümmern, gibt es noch einen Gitarristen, der die Mädels begleiten darf.
Frankfurt vor zehn Jahren, Alessa (Stuka) und Leila (Antary) verzaubern erste Zuhörerschaft nur mit Gitarre, Bass und ihrem speziellen, verschmelzenden Gesang. Man wechselte die Besetzungen, veröffentlichte EPs, machte die Musik zum Beruf und fand zur heutigen Besetzung, bei der Anelle Schwarz die Drums bedient und Daniel Hertel eine weitere Gitarre bedient.
Neu bei „Golden Bowl“ ist allerdings, dass nicht nur die Musik im Vordergrund steht, sondern erstmalig die Texte ein wenig politischer werden. „What if“ sinniert über Entscheidungsfreiheit und Autonomie, wenn auch mit ironischem Augenschlag. Bei „Follow“ wird es dann schon ein wenig ernster: Themen sind existentielle Zukunftsfragen und -zweifel, die zwischen Aufbruch und Resignation gestellt werden.
„Musik ist ja immer auch sehr emotional und kann einen dabei unterstützen, bestimmte Dinge zu verarbeiten. Deshalb ist es intuitiv der einfachste Weg, damit anzufangen, eigene persönliche Erfahrungen niederzuschreiben. Eine Kritik zu einem Thema zu schreiben, das einen vielleicht selbst gar nicht betrifft, erfordert dagegen eine gewisse Distanz. Das ist eine andere Herangehensweise, weil man einfach nicht so nah dran ist im ersten Moment.“ Soweit die Einschätzung von Leila, einer der Textverantwortlichen des Quartetts.
Aber auch musikalisch wurde sich weiter entwickelt, denn gegenüber der bisherigen Musik wurde mit „Golden Bowl“ noch mal ein deutlicher Schwerpunkt auf Details und Effekte gelegt. So versuchen ELDA die schon bekannten Strukturen des Genres zu verlassen und sich zusätzlich davon abzusondern. Das gelingt auf eine sehr sympathische und verspielte, aber immer professionelle Herangehensweise an die Songs.
Tobias Siebert, wird als Chef de Cuisine beim Produzieren für entsprechende Zutaten gesorgt haben. Immerhin hat er schon Größen wie Philipp Boa samt seinem Voodooclub produzieren dürfen. „Sicherlich werden wir als Produzentinnen auch immer besser, aber im Grunde ist das ja ein ganz eigenes Fachgebiet und man muss auch nicht alles in Perfektion beherrschen, und deshalb sind wir auf jeden Fall froh, wenn wir mit Leuten zusammenarbeiten können, die jeden Tag genau das machen und uns so zu dem Ergebnis bringen, das wir uns wünschen.“, meint Alessa dazu.
Klar ist auch, dass man sich mit dieser freigeistigen Haltung selbst die ein oder andere Türe zu schlägt, aber ELDA wollen genau diesen Weg gehen – von außen unscheinbar und im Inneren von außergewöhnlicher Schönheit.
Ich habe mich definitiv in diesen Stil des Duo-Gesangs verliebt. Erinnerungen und Zitate an Björk, P.J. Harvey oder aber auch die Sängerinnen von Morcheeba und Portishead gehen mir durch die Ohren. Aber irgendwie stimmt alles und dann wieder nichts. Das bedeutet ELDA habe definitiv ihren Erkennungswert gefunden.
Sehr schöne 6-Track (Achtung: Innerorts werden 45 Rpm empfohlen) Vinyl-Edition auf 150 Stück limitiert. „Golden Bowl“ erschien bereits letztes Jahr im März, ist aber definitiv zeitlos und kann zum Kauf für Interessierte empfohlen werden.
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ELDA findet man im Internet hier:
Instagram: www.instagram.com/eldaband/
Facebook: www.facebook.com/eldaofficial/
Spotify: https://open.spotify.com/artist/3Tv06qUc6TI58Mj7zVb1fy
YouTube Channel: www.youtube.com/channel/UCQc49kngk5HW_0AZ_CFcAag
Apple Music: music.apple.com/de/artist/elda/1357521149
Deezer: deezer.page.link/R1HcRJv9M1LhwiUn6
SoundCloud: soundcloud.com/user-229769764