Die Platte mit dem Titel „Playground“ macht ihrem Titel alle Ehre, denn die Band Estrada Orchestra hat diese Spielwiese vollkommen ausgenutzt. Am 25. Juni 2021 erschienen und in den weltweiten Vertrieb gegangen. Die aus Estland kommende Band besteht aus Straßenmusikern, Plattensammlern, DJs und auch ausgebildeten Musikern.
Nun, was will ich schreiben über ein Album was zwei Seiten besitzt, und wenn mann es einfach laufen lässt, sich schnell verliert in zwischen den nie enden wollenden Tönen, jedenfalls, es könnten auch nur zwei Titel sein. Sind aber effektiv drei.
Songs kann man das schlecht nennen, denn die fünf Musiker haben sich aufgemacht beim „Ganna & Sofia Playground Dance Workshop“ in Tallinn diese Improvisation live aufzunehmen. Wobei das „Dance“ im Zusammenhang mit diesem Album etwas irreführend sein könnte.
Ich nehme vorweg: es ist ihnen gelungen!
Da ich selbst, drei, vier Mal diese Platte auflegen musste, um mehr mit zu bekommen, dauerte es ein wenig, Zugang zu diesem Werk zu finden.
Es ist nicht sperrig, nein, nur so meditativ über weiter Strecken, dass man sich ganz verlieren kann; und dann macht der Tonarm plötzlich „Klack“ und da ist nur noch Stille. Und da die Stücke den Eindruck machen, als wollen sie klammheimlich ausklingen, schreckt man ein wenig hoch.
Ganz vorsichtig baut sich also jeder Titel auf. Eine waberndes Wurlizer-Piano, ein Saxophon, etwas Querflöte dazu, meist nur leicht im Hintergrund, sich immer wieder dazu mischend, ein paar Drums, Percussion tauchen irgendwo auf. Ich würde gerne „Koyannisqatsi“ laufen lassen, diese Platte ist ein hervorragender Soundtrack zu diesem elegischen und asoziativen Dokumentarfilm.
Diese Platte ist also eine 43-minütige-Momentaufnahme, ein Stimmungsabgleich zwischen fünf Musikern; die nichts weiter vorhaben, als selbst in ihren Klängen zu verschwinden. Ja, vielleicht ist dieses Album auch „die Kunst des (hörbaren) Verschwindens“.
Seit 2013 machen sie schon Musik zusammen, Estrada Orchestra haben mehrere LPs und Singles bereits veröffentlicht. Nun auch ein improvisiertes, meditatives, kosmisches Jazz-Album. Auf 180 g kristallklaren Vinyl gepresst, plus Download-Code, 500 Stück gibt es davon weltweit.
Ich habe das Album nun in mehreren Gefühls- und Tagesstimmungen durchgehört und am besten ist es wohl Sonntagsmorgens beim Frühstück, wenn man so ein bisschen mellow drauf ist von der Party am Abend vorher.
Wirklich spannend!
Gibt es bei Sulatron Records im Shop.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |