Karlsruhe, die Fächerstadt ist ja nicht zwingend immer die Heimat des Emopunk gewesen. Aber die drei Jungs von Everything in Boxes wollen sie wohl dazu machen. Mit ihrer, auf IWishICouldStay veröffentlichten Scheibe “Heather”, könnte der erste Schritt dahin gemacht worden sein. Nach ihrer Debüt-EP “Merciless Weather”, die 2018 erschienen ist und ein paar Touren, folgt nun die neue EP.
Vier Tracks, die für mich irgendwo zwischen Melancholie und Poppunk verwurzelt sind. Weiß auch nicht, vielleicht ein bisschen Jimmy Eat World, welches mit The Gaslight Anthem Verkehr gehabt hat? Darf er das? Naja, nachdem ihr jetzt etwas Kopfkino bekommen habt, lass ich jetzt mal die Songs für sich sprechen.
“Stranger in My Skin” und “Darkest Places” sind beides recht flotte Poppunksongs mit leichtem Indietouch. Mir gefällt das. Keine unnötige Härte, die bei den gegebenen Melodien auch einfach keinen Sinn machen würde. Julians recht weicher Gesang lässt den Wohlfühlfaktor auch nicht direkt in den Keller sinken und so haben wir hier ein schönes homogenes Gemenge aus den jeweiligen Bausteinen dieser Musik.
“Tight Smiles” ist da schon etwas langsamer unterwegs und lässt eben diesen Emopunk-Flair noch ein wenig mehr aufflammen. Bei “Lonely Summer” kann ich halt echt nicht mehr aus. Das ist wirklich sehr nah an The Gaslight Anthem aber nicht in schlechter Art. Wirklich, das klingt totally gut. Und da ich davon ausgehen muss, dass sich Brian Fallon mit seinen Kollegen da wohl nicht mehr zusammen tut, könnte man doch die Fußstapfen füllen oder?
Die einseitig bespielte rosafarbene Platte hat also vier wirklich tolle Songs und ein kleines Textinlay dazu bekommen. Lohnt sich, der Band ne reelle Chance zu geben. Kauft euch die Scheibe und fördert die Musiker, denen es eh momentan absolut nass rein geht. Hier kann man das gute Stück bestellen.
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