Auf der Tour und dem letzten Konzert, welches ich 2020 im März besuchen konnte (lest hier) erstand ich Ryloths erstes Demo und das heißt “Archipelago”. Dann kam die Anfrage in die Redaktion und ich konnte auf keinen Fall Nein sagen, zu sehr hatte die Band einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Ich stieß auf den Satz “Ryloth is a planet” und recherchierte ein wenig. Es dreht sich wohl um die Jedi-Saga. Ryloth ist nach Mon Bala der zweite Planet und der namengebende Hauptplanet des Ryloth-Systems. Er liegt am Äußeren Rand der Galaxis und ist der Heimatplanet der Twi’leks.” Da bin ich raus, keine Ahnung was und wo und wie. Den Fan wird es wohl erfreuen.
Musikalisch, kurz gefasst: Screamo-Geballer. Die Band schafft es, Sphären zu kreieren, nimmt kurze Anläufe aus diesen ruhigeren Passagen und ballert dann mit Blast Beats extrem nach vorne. Die Vocals werden mehr als weiteres Instrument eingesetzt und unterstützen oft die vertrackteren Beats, die nach dem Blast kommen. Seit dem Demo ist noch eine Sängerin dazu gekommen; was ich aber nicht rausfinden konnte ist, ob sie nur live dabei ist oder fester Bestandteil der Band.
Das Gewitter vom Planeten RYLOTH startet mit dem “Asimov Filter”, ein Sample unterlegt mit Gitarrensphäre und Drums. Es geht wohl um die Gesellschaft in der Zukunft; so richtig folgen kann ich der Sache leider nicht, dafür ist die Stimme zu leise gemischt. Ach so, ich muss lauter machen, haha! Diese Spoken-Words sind von Eoin eingesprochen aber leider nicht als Text abgedruckt. Dafür die geschrienen Lyrics auf dem Einleger der Platte. Beigelegt haben sie auch noch ein A3 Plakat. Die Platte gibt es in Schwarz (300 Stück) und auch in spannendem “claire de lune” meliertem Vinyl (100 Stück, Link unten!).
Zurück zum ersten Song: er baut sich sehr sehr langsam und sehr ruhig auf bis dann das erste Geballer kommt. Das ist schon ein ziemlich heftiger Ausdruck und Ausbruch. Erstmal verstörend, doch eben durch die sphärischen Parts eine wirklich abgefahrene, eindrucksvolle, wie auch wärmende Erfahrung. Die eines Nagelkissens in Kombination mit Entspannungsmusik.
Ich war von der Live-Performance echt beeindruckt, weswegen ich mir ja das Demotape mitgenommen habe.
Die weiteren Songs wechseln schnell zwischen elegischen Blast-Melodien und Post-Hardcore, Techmetal vielleicht, Post-Black Metal, mit mehr Gefühl im Screamo als Wut. Anspieltipp “I Wish I Was Dreaming (Like Sgt Roberta Draper Was Dreaming Of Mariner Valley)”
Insgesamt gibt es in den Titeln und den Lyrics total viel zu entdecken. Ich bin ja mit meinem Französisch ganz oke dabei, bin mir bei “Avant cour” nicht sicher: heißt es “vor Gericht”?
Fünf Songs in 25 Minuten Spielzeit sind ein fantastischer Ritt.
Gibt es beim Label inzwischen als LP zu haben: Moment Of Collapse, bei der Band und auch bei einem feinen Mailorder?
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