Falcata – Lissabon Rock’n Oi!
Punk is dead!
So heißt zwar ein Titel auf der Scheibe, aber es wird hier gegenteilig zelebriert.
Falcata aus Portugal hauen hier ihre bereits 5te Veröffentlich heraus; erschienen in Wurzen bei Contra Records.
Ich weiß gar nicht, warum die seit 2015 existierende Band, als Nebenprojekt von Facção Opposta, bisher unterm Radar flogen. Denn die Musik, die hier abgeliefert wird, ist genau dem Stil der Moderne entsprechend, wenn es nicht nach Templars klingt.
Düster, rau, brutale Chöre und viel Melodie. Ganz im Stile von bspw. Vis Vires oder auch Legion 76.
Nach 3 Singles & einer Early Years Compilation haben wir hier nun das erste richtige Album von Falcata.
Der Begriff Falcata selbst ist kein Wort aus dem portugiesischen, sondern beschreibt die falkenförmige Klinge, aus dem lateinischen falcatus, wie es vom Historiker Fulgosio geprägt wurde.
Die habe ich natürlich nicht gewusst, sondern dank dem WWW eruiert.
Kommen wir zur Platte..
Haptisch, wie immer, handelt es sich bei einer Platte aus dem Hause Ronny-O-Rama, um eine grandiose Veröffentlichung.
Die Hülle ist robust und nicht auf 08/15-Pappe gedruckt, es gibt ein Booklet mit den Texten dazu.
Farblich ist alles in grau/grün/schwarz gehalten.
Der limitierte Zwölfzoller mit seinen 230 Gramm kommt in 3 Versionen um die Ecke.
270x gibts die grüne Platte mit grünem Cover, 50 Exemplare können die Tonabnehmer dieser Welt in grün mit grauem Cover entdecken und 15 Testpressungen wurden hergestellt. Ich freue mich, dass ich eine der 50 Versionen mit dem Siebdruckcover zu den Meinen zählen darf.
Michi, fühl dich geknutscht!
Ich steh auf solch kleine Auflagen. Das finde ich besser, als 2500 Stück in 10 Farben pressen zu lassen.
10 Titel bringt die LP hier mit – sogar eine Beteilung von Anthony, der Stimme hinter Vis Vires, ist dabei.
Wirklich herausragend ist keiner davon. Alle halten sich miteinander auf einem soliden Level.
Auch wenn die Tracklist es vermuten lässt, sind hier keine Coversongs der 70er Punkband Skrewdriver vorhanden.
Falcata, bestehend aus 1 Frau & 3 Burschen, liefern gut ab.
Der englischsprachige Gesang ist leicht schmutzig, was, wie ich finde, seinen Charme hat. Das mochte ich schon damals bei Shock Waves, welche, gemäß meines Kenntnisstandes, die einzig englischsprachige Glatzenband aus dem Baskenland sind/waren.
Musikalisch geil verspielt, schöne Soli verpackt in eine leichte Metalrichtung. Ich weiß, dass der Vergleich zu Vis Vires, Legion 76 oder auch Battle Ruins nicht hinkt, sondern eine genaue Punktladung ist. Sollten dir die gerade erwähnten Vergleiche musikalisch zusagen, dann bist du bei Falcata genau richtig.
Die Scheibe gibts bei den Porno-Punks, solange der Vorrat reicht.
Oi!