Hey Elbow sind eine schwer zu greifende Band. Wieso? Weil ich mit dem Sound, den die zwei Damen und ein Herr aus dem Hut zaubern, nicht wirklich sagen kann, ob es Huhn oder Lamm, Schwein oder Kalb ist. Irgendwie alles und doch nichts. Herausgekommen ist ihr dritter Longplayer “We Three” am 18.09.2020 über das tolle Label Adrian Recordings. Also im Gegensatz zu MF/MB/ und ihrem Album “Colossus“ – taufrisch! Ich habe lange gebraucht um mit dem Album, der auch aus Malmö stammenden Band, warm zu werden. Wer an experimentelle Musik á la Sigur Rós, Björk, etc. gewöhnt ist, dem dürfte der Einstieg leichter fallen. Wer einprägsame Klänge und Texte sucht, der wird hier wahrscheinlich auch nicht fündig werden. Alles in allem bewegt sich das Album zwischen Kontinuität – was einem das Gefühl gibt, dass das Album aus einer einzigen Komposition besteht – und ebenso bewegt es sich zu technischem Einfallsreichtum und die Fähigkeit das musikalische Können von Hey Elbow unter Beweis zu stellen.
Der Opener “Missit“ zu Beginn lässt erahnen, wohin die Reise geht. Atmosphärisch dichte Instrumentierung trifft auf musikalische Einflüsse aus aller Welt, wobei mir besonders der Orient ins Ohr springt. Wer auf Trompeten steht, der wird bei “Vignette“ fündig. “Fill Holes With Hope“ stellt für mich das fehlende Puzzleteil zum Gesamtkonzept dar. Gitarren und Synthies, begleitet von der sanften Stimme von Julia Ringdahl. Aber natürlich ist Julia nicht das Herzstück, denn aus meiner Sicht sind die drei, ich nehme noch Ellen Petterson und Liam Amner dazu, ein eingespieltes Team, das sich mit ihrem dritten Album wieder um einiges verbessert hat. “Drainit“ als Closer bringt nochmal musikalisch überwältigende Tiefen und Höhen, die aus meiner Sicht als Bindeglied zum Opener dienen.
Nachdem ich dieses Album wirklich mehrfach gehört habe, finde ich auch immer noch irgendwas, was ich vorher nicht entdeckt habe. “We Three“ ist wie ein Überraschungsei. Man weiß zwar, was man erwarten kann, am Ende kommt dann aber doch etwas anderes dabei raus.
Einfach haben sie es einem nicht gemacht, aber “We Three“ zeigt nicht nur die musikalische Bandbreite von Hey Elbow, sondern auch, wie viele sie sind und zu was sie in der Lage sind. Ich bin gespannt, wie sie ihre Konzerte arrangieren und freue mich schon sehr darauf sie mal in Deutschland erleben zu dürfen.
Erwerben könnt ihr das Album bei Adrian Recordings! Viel Spaß beim Entdecken.
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