Wie schon bei “Lee Waves” von Grey Paris, ist auch bei “Days in The Desert” von High Pulp eine Verwebung von elektronischen mit klassischen Instrumenten wahrzunehmen. High Pulp‘s Musik ist dennoch eher dem Jazz zuzuschreiben. Zum Beispiel im Opener “Dirtmouth” agieren die Instrumente auf einem elektronischen Fundament, aber besonders die Bläser fügen dem Song den typischen Spirit hinzu, den die meisten Menschen wohl mit Jazz verbinden. Experimenteller wird es aber schon ab Song Nummer Drei ” Never in my Short Sweet Life”, einer Symbiose der musikalischen Einflüsse.
High Pulp schafft es mit “Days in The Desert” Musikstile miteinander in Einklang zu bringen, die noch vor ein paar Jahren unvereinbar gegensätzlich erschienen. Lo-Fi und Bläser sowie Tennissocken und Loafer; heute ist beides kombinierbar und Stile werden aufgebrochen um Neues zu schaffen. Vermutlich ecken diese Kombinationen / Kompositionen bei dem einen oder der anderen Hörer*in dadurch an, vielleicht öffnen sie Türen. Es lohnt sich Neues auf den Plattenteller zu legen und Neues zu erfahren, sich “Days in The Desert” zu öffnen. Denn auch wenn ich das Album als experimentell angekündigt habe, hören wir hier nicht avantgardistische Klanginstallationen. Okay, vielleicht trifft das doch ein wenig auf manche Parts von “Fast Asleep” zu. Aber die jazzige Hometown ist immer noch präsent, das Elektronische bekommt auf der zweiten Seite mehr Raum und trotzdem klingt das Verhältnis ausgewogen und erzeugt Dynamik.
Ein schöner musikalischer Cocktail, der uns von High Pulp angeboten wird. Ich empfehle ihn unbedingt mal zu probieren. “Days in The Desert” ist am 28.07. bei ANTI-Records erschienen und ihr könnt das gute Stück zum Beispiel hier erwerben.