Holly Humberstone, geboren in dem beschaulichen Grantham, auch als Geburtsort von Margaret Thatcher bekannt, liefert uns mit ihrer neuen EP „The Walls Are Way Too Thin“ beeindruckenden dunklen Pop, der aber auch ziemlich tanzbar sein kann und die eine oder den anderen überraschen wird.
Ihre EP ist am 12. November auf Polydor erschienen und in Zusammenarbeit mit Matty Healy von The 1975 entstanden.
Der Opener „Haunted House“ handelt von dem Haus, in dem sie in Grantham aufwuchs. Im Veröffentlichungsmonat ihrer ersten EP erfuhr sie, dass es sich sich allmählich auflöste. Irgendwas hatte das Holz in den Wänden zerfressen. Und jeder weiß, wie sehr man an etwas hängt, dass einen sein Leben lang begleitet hat. Zudem, meint Holly, hat das Haus sie in irgendeiner Weise auch erzogen. Und es sei auch ein sogenanntes Spukhaus. Laut Holly gab es hier aber nie Grund zur Besorgnis, da die Geister, die in dem Haus wohnten, positiv gestimmt waren. So schön es klingt, dass man sich so sehr an ein Haus festhält, so traurig ist es auch, dass es dieses Haus wohl nicht mehr gibt. Und diese Energie, aber auch diese Trauer in dem Song spürt man.
Mit bereits über zwölf Millionen Plays auf Spotify zeigt sich ganz klar, welcher Track auf ihrem Album am besten ankommt. „The Walls Are Way Too Thin“ handelt von ihren Umzügen. Erst vom konservativen, eher beschaulichen Grantham nach Liverpool, wo sie auf dem Liverpool Institute for Performing Arts studierte, da aber nie so richtig Fuß fasste und sich eher isoliert fühlte. Dann zog sie nach London.
Ich selbst war ebenfalls einmal in London, und das nach einer Woche Wandern im walisischen Holyhead. Du wirst erschlagen von verschiedensten Eindrücken. Ich kann jedenfalls zumindest dieses Gefühl gut nachempfinden. London war trotzdem super. In London selbst fand sie in ihrer WG nie wirklich richtig Freunde. Es war also eher immer eher dem Zweck gebunden als ein wirkliches Miteinander. Die Wände waren so dünn, allgemein war das Haus Und dennoch kann man hier sehr gut durch die Wohnung tänzeln.
Die EP ist mit etwas mehr als zwanzig Minuten auf 6 Songs sicher nicht so lang, und dennoch genieße ich hier jede einzelne Sekunde. Holly Humberstone reiht sich ein in eine Riege von tollen Künstlerinnen, wie Billie Eilish, Phoebe Bridgers oder Lorde. Das sind nur einige wenige Namen, die mir in dem Zusammenhang einfallen würden.
Wer also solch schöne Musik sucht, sich von Hollys Stimme verzaubern lassen möchte und genau solche Sachen erlebt hat, die auch Holly erlebt hat und uns teilhaben lässt, natürlich von Auszug aus dem elterlichen Haus bis hin zu Beziehungsproblemen, der/die wird mit der neuen EP fündig werden!
Zu erwerben ist das Album u.a. als Vinyl und Kassette bei Universal und JPC.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!