Mystisch und dreckig, unnahbar und intim, ganz leise und entfesselt laut: Auf ihrem zweiten Album bewegen sich die Honshu Wolves zwischen musikalischen und emotionalen Extremen. Dabei ist ein Film Noir in neun Songkapiteln herausgekommen, der eine ganz eigene Welt entwirft. Spoiler: Wer das Wagnis eingeht, sie zu entdecken, wird reich belohnt.
Gegründet hat sich das Trio um Maryanne Shewolf (Gesang, Gitarre, Percussion, Piano) 2007 in Bern, wo die Musiker*innen bis heute im Umfeld der alternativen Wagenburg Zaffaraya unterwegs sind. Gemeinsam mit Fabu (Gitarre, Bass, Orgel) und Mige (Drums, Percussion) hat die charismatische Frontfrau ein im besten Sinne des Wortes eklektisches Sounduniversum geschaffen – irgendwo zwischen rauem Blues, Psychedelic und Space Rock.
„Cosmic Creature Capture“ klingt mal nach dem letzten Drink in der düsteren Eckkaschemme, dann wieder nach dreckigem Wüstenstaub. Erst dröhnend und fuzzy, kurz darauf beschwörend und trippy. Die Band nennt als Einflüsse unter anderem Spiritualized, Alan Vega, PJ Harvey, Nina Simone und Jessie Mae Hemphill. Ich würde noch The Velvet Underground und The Gun Club mit in den Topf werfen.
Den Honshu Wolves ist es gelungen, hier ein Album aufzunehmen, das die ganze Aufmerksamkeit der Zuhörer*innen fordert und das erschlossen werden will – das aber dennoch nicht anstrengend oder überambitioniert „arty“ klingt. Mit dem fantastischen Artwork von Joana Hermes und Claudio Marchegiani, das erst in der Vinylversion so richtig zur Geltung kommt, sammelt die Band weitere Pluspunkte.
Erschienen ist „Cosmic Creature Capture“ bei Voodoo Rhythm Records. Ihr könnt es direkt dort oder auch bei jpc kaufen.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |