“Blümchen auf dem Ruhrpott Rodeo”… darf das sein? Ist das noch Punk? Wer darüber ernsthaft diskutiert oder gar die Frage sofort mit “Nein!” beantwortet, hat aus meiner Sicht bis heute nicht verstanden, was Punk ist, wird es nie verstehen und kann sich das Weiterlesen vermutlich ersparen.
Damit ist der Opener des 2021er Kalle Debüts “Ey!” , erschienen auf Bakraufarfita Records, auch schon durch und die Spreu ist vom Weizen der Leserschaft getrennt. Das Berliner Quartett bezeichnet ihren Stil selbst als Punk Rock Metal. So kann man die 12 Songs in 3 Worten kurz und knapp zusammenfassen. Kalle, das ist feinster Punkrock, mit typischen eingängigen Gitarrenriffs, deutschen Texten, recht anspruchsvoll, selbstironisch und natürlich auch sozialkritisch sowie durchaus gut positionierten Gitarrensoli, wo so mancher Punkrock Gitarrist einen Knoten in seinen Fingern von bekommen würde. Die Texte und auch die Stimme erinnern mich sehr an The Wohlstandskinder. Ein absolutes Highlight ist “Der zweite Song muss unbedingt ein Hit sein”, der nicht nur zufällig natürlich auch der zweite Song des Albums ist. Dort wird der aktuelle Stand der Musikindustrie thematisiert und mit Kritik nicht gespart. Auch “Alter weißer Mann” solltet ihr euch mehr als einmal anhören, eine Abrechnung mit den Maßens und Söders dieser Republik. Wer schon immer wissen wollte, wie sich eine deutschsprachige Mischung aus Green Day und Blind Guardian anhört, sollte sich “Ey!” unbedingt zulegen, dem unten angeführten Link folgen und somit zusätzlich noch wahren Qualitätsjournalismus (hüstel) unterstützen. Heutzutage gehört es ja inzwischen zum guten Ton dazu, farbiges Vinyl herauszubringen und so kommt “Ey!” in einem kräftigen Lila Vinyl daher. Die Texte sind ebenfalls mit beigefügt und auch ein Downloadcode, den man zwar erst suchen muss, ist für das Hören unterwegs mit beigefügt.
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |