Ja liebe Freunde, heute wird es etwas komplizierter für euch, die ihr oberhalb des altbekannten “Weißwurschtäquators” lebt. Zur Review der neuen Scheibe von LaBrassBanda hab ich mich entschlossen, euch mit einer Review auf teilweise Bayrisch zu quälen. Na dann, auf geht´s und vui Spaß beim lesen:
I deng moi, dass de Brasser und auf boarisch singadn Ausnahmemusiker aus Oberbayern aa im außerboarischn Ausland bekannt gnua san und i eich da ned wirklich groß vui über de Sieme verzäin muass. Seit 2007 san de Burschn unterwegs und ham mit Partyknallern wia “Autobahn” oder “Nackert” scho so manchn danzfaulen Haxn zum Wippn gebracht. “Danzn” is dann hiermit Album Nummer fünf und LaBrassBanda zoang si darauf wieder in bestmöglicher Form. Dera sch… Jury von ESC soiat si oiwei no da Mong umdrahn, dass die Jungs ned nach Malmö gschickt ham. Aber seis drum. Geh ma auf de Songs ei und schoitn dazu wieder auf Deutsch um.
S Leben is schö besingt Stefan Dettl auf dem flotten Starter “InDiHö”, auf welchen dann auch schon der Titelsong folgt. Ziemlich viel Pop, der mit mit den vielen Bläsern aufgewertet wird, so könnte man das Gehörte beschreiben. Wenn ich Kritik üben will, dann ist es für mich aber immer etwas schwierig, LaBrassBanda auf Platte so gut zu finden, wie ich sie live finde. Dieser glatte Popsound nimmt der musikalischen Qualität der Band aber irgendwie etwas weg. “Gipshax” eines meiner Highlights wartet dann als Track Nummer drei und hat so einen “Nicke-Mit-Dem-Beat”-Flair. Ich muss einfach nicken. Gechillt gehts dann weiter mit “DaOideMo” und dem Mitsing-Hit “Kaffee vs. Bier”. Naja, die Autotunes und so sind natürlich absolutes Muss, aber ich tu mir trotzdem schwer. Leute, was ich hier betreibe ist Jammern auf hohem Niveau. Glaubt mir, die Platte ist gut und die A-Seite ist kurzweilig durchgelaufen. Ich will eben nur ein paar Kleinigkeiten bekriteln, die mich ein bisschen gestört haben. “Brassfire” beendet die erste Seite, ich stehe auf, drehe diese orangefarbene Platte um und freue mich auf das, was da jetzt noch kommt.
“Discobauer” macht den Anfang der B-Seite und ich weiß auch nicht. Ich will in keine Texte etwas hineininterpretieren, was vielleicht nicht rein gehört, aber für mich hat der Text dieses vermeintlich lustigen Songs schon auch seine ernsthafte Aussage in Richtung Bio und gegen Massentierhaltung und billige Produktion von Lebensmitteln zum Leidwesen der Natur. Mag sein, dass nur der Wunsch Vater des Gedanken ist, aber LaBrassBanda haben schon oft deutliche Statements in diverse Richtungen gemacht und daher würde es mich auch hier nicht wundern, wenn ich das richtig verstanden habe.
Wir scheissen auf zuvui Chemie Feiern die Bio-Anarchie. Drum fress ma statt an Avocadobrot, liaba Omas Krautsalod.
Weiter geht es über den “Auerhahn” zu “Tecno III”. Das ist wieder grandioser Brass-Techno, der die musikalische Ausnahmestellung der Herrschaften recht gut aufzeigt. Hier zeigen LaBrassBanda in einem Instrumental, was sie wirklich können und was man für Sounds aus ein paar Blasinstrumenten rausholen kann. Grandios. Über den ganz entspannten und ruhige Song “Stoi kommen wir dann schön langsam Richtung Ende der Fahnenstange. “Hoaße Nacht” ist nochmal ein relativ langsamer Song zum mitnicken, aber “Bach” begleitet uns dann komplett gelassen und sehr sehr gediegen aus der Scheibe hinaus.
Um ehrlich zu sein, wünsche ich mir eigentlich von LaBrassBanda etwas mehr flotte Tracks zum abfeiern, denn das steht ihnen in meinen Augen am Besten. Aber im Großen und Ganzen mag ich “Danzn” denn was die Platte definitiv ist, ist abwechslungsreich. Erschienen ist sie auf Universal Music und in schönem Orange auf limitierter Pressung zu erhalten. Das Innersleeve ist mit den Texten bedruckt und alles ist schön aufgemacht.
Hier könnt ihr die Platte noch bestellen: JPC
no images were found