Nach ihrem bereits vielseits gelobten Debüt “Ruined”, erschien nun im Mai diesen Jahres über Pelagic Records ihr Zweitwerk “Nullity“. Lesser Glow, die fünfköpfige Kombo aus Boston, bestehend aus Scott Canza (Bass), Alec Rodriguez (Vocals), Ben Gram (Gitarre), Andrew G. Nault (Gitarre) und Seth Botos (Drums) waren mir, um ehrlich zu sein, bis zu dieser Platte gar kein Begriff. Ich darf jedoch auch sagen dass ich froh bin dass sich dieser Umstand endlich geändert hat. „Nullity“, für mich persönlich, reiht sich dieses Jahr tatsächlich unter meine Top-Alben.
Schon mit dem ersten Track „The Great Imitator“ haben mich Lesser Glow einfach umgehauen. Zu behaupten der Song wäre eine Abrissbirne wäre schlichtweg untertrieben. Der Track gleicht eher einen schweren, schwarzen Decke die sich über dich legt und zu Boden drückt. Rodriguez‘ Vocals, gepaart mit der Slugde-Doom-Walze der Band, eröffnet gleich zu Anfang an das Tor ins Upside-Down, der Schattenwelt. Besonders gut gefällt mir Alec’s facettenreiche Stimme und der Wechsel aus Growls und einem Klargesang der mich stellenweise an Ulver zu „Bergtatt“-Zeiten erinnert.
So auch die folgenden Songs wie „Red Ayrag“ oder „Fostering this Nullity“. Schwerlast Post-Metal mit Tool’s Maynard James Keenan Anleihen.
Zu „Alone in the Column“ zeigt auch Alec Rodriguez nochmal was er stimmlich auf dem Kasten hat. Der Song ist zusammen mit „I am the Island“ auf dem Album er der Tagesordnungspunkt “Gemütliches Beisammensein”, wobei beide in keinster Weise an Gewicht einbußen ertragen.
„Nullity dreht sich in vielen Facetten um das Konzept, dass Menschen als Parasiten auf der Erde leben.“ verriet Gitarrist Andrew Nault dem Rock Hard Magazin. Erinnerte mich an folgende Definition: „Menschheit, die: von oben ist sie wie ein Schimmelpilz, der die Welt mehr und mehr überwuchert, auffrisst und zerstört.
Eine kosmische Infektion dieses Planeten.“ –Janosch
Hätte ich eine Serie wie „Stranger Things“ produziert, wäre „Nullity“ definitiv mein Soundtrack der Wahl. Lesser Glow erzeugen ohne Abbruch eine beeindruckend intensive Stimmung. Und auch optisch macht die ganze Scheibe einiges her und fängt das Thema gemäß Andrew Naults Beschreibung perfekt ein. Was nach knapp 39 Minuten Spielzeit bleibt ist die Gewissheit dass es diesen Planeten nicht interessiert wenn der Mensch verschwunden ist und ich unbedingt ein T-Shirt möchte, sollte sich Lesser Glow hoffentlich bald hierzulande auf eine Bühne verirren.
Die Vinyl gibt es wie immer hier: JPC
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