Nachdem es letztes Jahr die letzte LP-Veröffentlichung von Crocodile Tears Records von Asger Techau (hier geht’s zur Review) gab, haben wir mit mACHT – “1” bereits die nächste Veröffentlichung in den Startlöchern. Wobei, wir sind etwas langsam mit dem Review, denn die Veröffentlichung des Albums “1” war bereits im Juni.
Bisher hatte sich nur niemand freiwillig gemeldet, dieses Stück Kulturgut zu rezensieren. Oder nicht getraut. Denn die drei Musiker machen eine sehr eigenwillige Kreation, mit aus meiner Sicht aber ansprechenden, kurzweiligen und unterhaltsamen Texten. mACHT, das sind Uwe Jahnke (Instrumente, Mix, Produktion – Fehlfarben, S.Y.P.H., Hattler), Christian Schulte (Instrumente, Gesang / Doc Schoko), Georg Zangl (Instrumente, Gesang). Einst wollten sie unter S.Y.P.H.-E.X. ein Album aufnahmen. Harry Rag, ehemals Sänger der Band S.Y.P.H. ließ die Veröffentlichung zu dem Album per einstweiliger Verfügung stoppen. Dann Gerichtsprozess. Dann kein Ergebnis. Dann Entscheidung durch Gericht = erstmal kein S.Y.P.H., so lange es keine Einigung gibt. Ergebnis vom Ergebnis: die drei machten ihre eigene Band.
Schulte, Jahnke und Zangl sind drei Gitarristen aus drei Städten: Berlin, Frankfurt/Main und Solingen. Bei mACHT spielt jeder Gitarre. Aber sie machen mehr: Schulte singt, Jahnke arrangiert und programmiert und Zangl spielt mit aufgeschnittene Ölfässern, in die Saiten gespannt sind, die er zupft, streicht oder mit einem Klöppel drauf schlägt. Damit erschafft er einzigartige Klangräume.
Eigenwillig ist die Musik deshalb, weil sie teilweise einfach stoisch dahingleitet – “Löffelvoller Glück” – und auch mal, bspw. bei “Wo Morgen” mit dem immergleichen Beat und Takt 8 Minuten durchweg in einem Lied verpackt sein kann. Eher schön und minimalistisch, und echt gut zum Anhören, ist “Zwischen den Steinen”. Bei “Morgen Doktor” holt einen die NDW-Vergangenheit wieder ein, da der Gesang leichte NDW-Tendenzen aufweist. Wer früher gerne NDW gehört hat und das auch heutzutage noch gerne macht, der weiß sicherlich, was ich meine.
Zum Download-Code, im Cover beiliegend, gibt es noch zwei weitere Songs, “Cpt. Cowboy” & “Geht’s Mir Gut (Besser)”, zum Album dazu, deren Texte auch auf dem Inlay abgedruckt wurden.
Wer was extravagantes krautiges hören möchte, mit leichtem Hang zur NDW, dem sei dieses Album ans Herz gelegt.
Zu erwerben ist es:
bei Bandcamp
bei Crocodile Tears Records
bei JPC
Viel Spaß und gutes Durchhaltevermögen!