“How to survive a Funeral” klingt vielleicht zuerst wie ein makaberes Youtube-Tutorial, ist aber inzwischen das vierte Album der fünf Australier aus Perth welches seit Juni diesen Jahres erhältlich ist. 2017 erschien der Vorgänger „Worlds Apart“ ebenfalls über Rise Records und beinhaltete auch einen größeren Personalabgang der jedoch mit Jaya Jeffery (Bass) und Booka Nile (Synthesizer und Vocals) schnell behoben war. In dieser Kombination würde ich Make Them Suffer auch schon eher als Deathcore-Querschläger bezeichnen was sich aber im Verlauf des Albums abzeichnet.
Der Opener “Step One“ erweckt vom Titel her nochmals den Eindruck eines Tutorials. Die Worte „Speak from your Heart“ wären auf einer Beerdigung jedenfalls kein schlechtes Vorhaben insofern man etwas zu sagen hat. Untermalt wird dieser Hinweis mit einer Abrissbirne die mich irgendwie an alte Fear Factory Scheiben erinnert. Da wird man dann doch etwas sentimental. Auch keine schlechte Eigenschaft auf einer Beerdigung. Induzieren Make Them Suffer vielleicht doch eine Gebrauchsanweisung?
“Falling Ashes“ schließt jedenfalls nahtlos an den Vorgänger an und Sänger Sean Harmanis keift und growlt sich durchs Programm als wäre er vom Leibhaftigen besessen. Erst zu “Drown with me” gibt’s Diazepam für die Ohren wenn Booka Nile mit ihrem Gesang einsetzt. Insgesamt haben Make Them Suffer bis hierhin inzwischen einen Gang runtergeschalten. “Erase me“ und “Soul Decay” reihen sich hier hervorragend ein. “Fake your own Death“ ist vielleicht nicht unbedingt die charmanteste Art um eine Beisetzung zu überstehen aber mit Sicherheit eine der pragmatischsten. „Have worms feast inside your head just to find out no one cares.” wunderbar untermalt mit kurzen Feuerstößen der M60-Maschinengewehre links und rechts von der Bühne. So klingt es jedenfalls, bis mit dem Titelsong “How to survive a Funeral“ dann fast sowas wie Ruhe einkehrt und es mit “The Attendant“ schon beinahe andächtig wird.
Mit den Worten „That’s just life / You fall apart or take the ride / That’s just life / A change of heart can change your mind“ schließt “How to survive a Funeral” ab und liefert mit dem Song “That’s just Life“ soundtechnisch eine gute Zusammenfassung des Albums und rundet es somit schön ab. Gewissermaßen ist Make Them Suffer nun also doch ein Leitfaden gelungen wie sich eine Beerdigung überstehen lässt mit Höhen, Tiefen, Emotionen und dem ein oder anderen Ratschlag. Die einzige Frage die sich dabei stellt ist: für wen?
Die Scheibe findet ihr hier: JPC
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