Das Riot Grrrl & Punk Zine „Marina is Red“ wird von Stephanie Burgess herausgebracht. Auf www.riotgrrrlzine.co.uk könnt ihr regelmäßig neue Beiträge, Artikel und Podcasts zu Punk Rock, Feminismus und mehr finden. Für die Reihe „Frauen im Musikbusiness“ hat Chrissi bereits ein Interview mit Stephanie geführt, dass ihr hier nachlesen könnt. Was ich hier vor mir liege habe, ist allerdings die zweite Print Ausgabe von „Marina is Red“, die während des ersten Lockdowns im Vereinigten Königreich fertiggestellt wurde. Während ich an der Heftreview schreibe, ist übrigens die dritte gedruckte Auflage von „Marina is Red“ bereits in der finalen Phase.
Das schicke Fanzine kommt im handlichen A5 Format und ist in bester DIY-Manier von Hand zusammengelegt und mit zwei Tackernadeln zusammengehalten. Zum Lieferumfang gehörten außerdem zwei Visitenkarten, drei glitzernde Sternchen, ein Knicklicht und ein Knopf. Sympathischer kann ein Zine kaum sein.
Fast vierzig Seiten umfasst die Lockdown-Ausgabe. Mit Konzertberichten, Interviews, weiteren Beiträgen und Unterhaltung berichtet das Zine über Neuigkeiten und interessante Geschichten aus dem Punk und Riot Grrrl Kosmos. Den Einstieg macht ein Bericht über den Kampf der DIY-Szene in Birmingham gegen Gentrifizierung und Verdrängung. In Interviews und Artikeln werden die Black Feminist Punk Band Big Joanie und das New Wave Duo Deux Furieuses vorgestellt. Außerdem bekommen wir einen Einblick in die Arbeit des Musikkollektivs Die Das Der Yr Welcome und des Kunstkollektivs Low Brow Brum.
Besonders angenehm ist die Struktur des Hefts. Zwischen den längeren Beiträgen gibt es zur Auflockerung kleine Empfehlungen der Herausgeberin. Musiktipps, Liebe für andere Zines und sogar ein Kreuzworträtsel sorgen für Freude beim Lesen. Außerdem gibt es noch ein spannendes Special zu Punk und Riot Grrrl aus Spanien und zwei Konzertberichte. Die Reviews zu den Live Gigs von Bikini Kill und Sleater-Kinney bereiten unheimliche Sehnsucht nach Konzerten.
Der sympathische Charakter von „Marina is Red“ zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite. Die lockere Struktur und der abwechslungsreiche Content lassen sich angenehm lesen und sind durchweg interessant. Schön ist auch, dass ihr alle Ausgaben von „Marina is Red“ auf ihrem Bandcamp Profil als PDF herunterladen könnt, wenn ihr den Versand aus England vermeiden wollt. Ob Print oder Online, „Marina is Red“ ist ein heißer Tipp, wenn es um Punk, Feminismus, Kunst und DIY geht.
Übrigens könnt ihr euch HIER noch den passenden Soundtrack zum Fanzine anhören!
Raphael Lukas Genovese