Mo Klé, mit bürgerlichem Namen René Grünenfelder, ist ein Schweizer Musiker mit leichtem Hang zur Melancholie. Dazu aber später mehr. Nach seiner EP “Fighter In The Sky” beehrt er uns nun mit seinem Debütalbum namens “Parallel Worlds”, welches am 28.10.2021 auf Horse Behind A House Records das Licht der Welt erblickte.
Zu allererst: Was bedeutet Mo Klé? Wie kommt jemand wie René auf diesen Künstlernamen? Mo Klé ist eine Anlehnung an “mot clé”, was so viel wie “Schlüsselwort” bedeutet. Wenn man das erstmal verinnerlicht hat und das Album in seiner Fülle aufsaugt, weiß man, was der Name für ihn und auch für seine Musik bedeutet – denn er singt im Wesentlichen über Geschichten, deren Stoff er aus der großen, aber auch aus seiner eigenen kleinen Welt herauszieht. In “Parallel World” thematisiert er sowohl politische als auch persönliche Themen. Er singt in “Love In The Time Of” über die Liebe in Zeiten der Pandemie in der Isolation. Und in “Be My Judge” über Selbstzweifel, die einen begleiten.
“Boomerang” bezieht sich auf den grausamen Terroranschlag in Manchester im Jahre 2017. Man könnte wohl auch willkürlich jeden Terroranschlag hier mit einbinden. Der Mythos des amerikanischen Traums und der immer noch dort vorherrschenden Rassendiskriminierung wird in “A Land To Call Their Own” thematisiert. Und dann gibt es da noch den einzigen deutschen Song “Sonntagvormittag” auf der Platte, in dem er bedauert, dass es die AfD leider immer noch gibt. Und der Song hatte mich dann auch erst ziemlich verwirrt, da er sieben Songs lang auf Englisch singt und dann mit einem Mal ins Deutsche wechselt.
Seine Texte klingen immer etwas nasal, aber dennoch mit Charakter und einem gewissen Gefühl, dass er herüberbringen kann. Begleitet wird sein Gesang von Gitarren, Bass, Schlagzeug und Hammondorgel. Aber nie überproduziert oder übertrieben. Der Fokus liegt auf Renés Stimme. Er selbst sagt über sich, dass er keine geschliffenen Popsongs produzieren wolle. Diese sollen den gewissen Touch Authentizität und Menschlichkeit haben und eben mehr nach Ecke und Kante klingen.
Ich selbst fühlte mich durch seine Songs an meine Zeit in der Schweiz erinnert. Vor Jahren habe ich dort für knapp vier Jahre gelebt und gearbeitet, mich aber nie so richtig heimisch gefühlt. Durch die Songs wurde mir aber wieder bewusst gemacht, dass ich es einfach auch nicht zugelassen habe. Ein tolles, folkiges Album, welches sicher in meiner Sammlung verbleiben wird. Ich mag es!
Erwerben könnt ihr das Album zum Beispiel hier.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!