Wanda Records hat das Debütalbum „Pleasure Island“ von MOM rausgebracht.
Die drei Jungs aus dem schwedischen Malmö kommen mit rockigem Popsound um die Ecke. Mit ruhiger Beschwingtheit nehmen sie uns mit und treiben den Tag voran – ohne Hektik zu verbreiten. In Schweden hat das Album großen Anklang gefunden und ich wüsste nicht, was dagegen spricht, dass es auch hier weggeht wie frisch gebackenen Zimtschnecken.
MOM, das sind Donny Merkins, Frank Uptight und Luke Wharm. Seit Oktober 2019 machen sie zusammen Musik und rund neun Monate später, im Juni 2020, kam die erste Single „Tonight“ raus. Im August folgte die zweite Auskopplung, ehe im September vergangenen Jahres dann das Album „Pleasure Island“ erschien.
Die Platte dreht sich bei mir in transparentem Gelb auf dem Plattenteller. Zusammen mit dem Cover – minimalistisch in strahlendem, warmen Rot gehalten, mit leuchtend gelbem Schriftzug und den fast zurückhaltend wirkenden Protagonisten – spiegelt das Design hervorragend den Sound wieder, der aus den Boxen tönt. Mit „I want you to feel what I feel“ startet das Album mit einem Gitarrenriff, spielt schnell trübe Laune weg und lädt mit Zeilen wie „if you ever feel alone, all you have to do is call“ zum Zuhören ein. Ein wenig zarter liegt der zweite Song „Ordinary Girl“ in den Ohren und das Bassriff setzt sich eben dort fest. Mit „Tonight“ ist ein Song für den gelungenen Einstieg in einen Freitagabend auf dem Album und genau so lässt sich auch der Text verstehen.
Einmal die Platte drehen, dann ist „Don’t Leave With My Heart“ zu hören, in dem die Band sich großer Popmusik bedient in Anspielung auf Alphavilles „Big In Japan“. Rockiger Pop, poppiger Rock – dreht und wendet es wie ihr wollt, ob im Geiste oder physisch das Vinyl. MOM bleibt auf der Platte dem eingeschlagenen Weg des Sounds treu. Die Texte werden mit beinahe zarter, klarer Stimme gesungen, die sich ein wenig hinter den Instrumenten zu verstecken scheint. Vielleicht fordert er aber gerade dadurch besonders zum Zuhören auf. Davon abgesehen bieten MOM rund 34 Minuten gute Musik und das Album macht neugierig, wie die Band sich wohl auf der Bühne macht und live performt. Hoffen wir, dass dies in nicht all zu ferner Zukunft mal wieder möglich ist und die Jungs auch durch unsere Gegend touren.
Bis dahin heißt es Album hören, welches ihr als limitiertes schwarzes Vinyl, oder in der transparent-gelben Variante erwerben könnt.