Ah ja, was haben wir denn da, endlich mal wieder was Neues von Wanda Records. Dieses Mal im Kleinformat. Auch ok, dann gibt’s schon schneller Feierabend! Moron’s Morons nennt sich das Quartett aus Warschau. Na hoffentlich machen die ihrem Namen nicht alle Ehre, sonst wird’s hier schwer, was Nettes über sie zu schreiben. Gleich mal kucken, nee hören.
Oha! Der Titelsong “White Brothel Creepers” auf Seite A der gleichnamigen 3-Track-EP geht ab wie Schmidts Katze. Hier scheinen weder Trottel, noch Idioten und schon gar nicht das selbe hoch 2 am Start zu sein. Zwischen The Cramps‘schem Wahnsinn und New Bomb Turkes‘scher Hyperenergie rocken und rollen sich die Moron’s Morons einen ab, als gäbe es kein Morgen mehr. Tut gut, in solch hundsmiserablen Zeiten.
Auf Seite B dann der gleiche Irrsinn. Die Eigenkomposition “Alexa” macht gerade so aberwitzig weiter, bevor es mit “Lipstick”, einem Cover der leider viel zu kurz existenten australischen Proto-Punks The Fun Things, ein wenig, aber wirklich nur ein wenig ruhiger wird. Hammer, Hammer, Hammer! Und das war’s dann auch schon wieder mit dem frühen Feierabend. Die EP wird hier und heute noch heiß laufen, vorher aber nochmal ab in Keller und Bier geholt.
Einzig störend ist die schlechte Quali der 7″ als solche. Das Loch ist echt mies ausgestanzt und “White Brothel Creepers EP” will deshalb nur sehr ungern und nur unter Einsatz der höchstmöglichen Gewalt wieder vom Teller springen. Vielleicht soll’s aber auch so sein und die Moron’s Morons bleiben für immer da wo sie sind. Seite A oder Seite B, das ist egal. Beides gleichermaßen geil! Super passender Sound übrigens auch, den die sich da selbst verpasst haben. Klingt gleichermaßen retro, als auch neu, irgendwo zwischen den New York Dolls, The Hives und McLusky. Letztere standen vor allem auch, was den hyperventilierenden Gesangsstil angeht, Pate. Von Daniel Husayn in der North London Bomb Factory final gemastert, ist dies ein weiteres Qualitätsmerkmal erster Güte, ist dieser doch inzwischen kaum mehr weg zu denken, wenn eine DIY-Punkband sich anschickt, ihren Stuff auf die Menschheit los zu lassen.
Die 7″ gibt’s in schwarz, in weiß und auf 30 Stück limitiert und handnummeriert auch mit anderem Artwork. Stabiler Pappschuber und Download-Code sind das höchste der Gefühle bei diesem Format. Beides ist am Start. Ich bin’s auch! Muss die EP umquälen. Aloha und auf bald, yeahhh!
Ah, eins noch: “White Brothel Creepers EP” unbedingt und wohl am besten über Wanda Records zulegen!