Soeben habe ich die Rezension zu Delta Sleep geschrieben und das Album noch 2x in seiner Gänze gehört, flattert schon die nächste Math-Rock anmutende Scheibe rein.
Mule Jenny ist das musikalische Solo-Projekt von Etienne Gaillochet, der mit seiner französischen Post-Hardcore-Indie-Pop-Rock-Band We Insist! in Insider-Kreisen schon für eine Menge Aufsehen sorgte. Bei We Insist! spielt er das Schlagzeug, auf seinem Debütalbum „All These Songs Of Love And Death“, immer an Freddie Mercury, oder auch an Serj Tankian erinnernd, ist er Multiintrumentalist und spielt Bass, Gitarre, Schlagzeug, Vibraphon, die Keys, die Percussionsinstrumente, die Synths und kann auch noch singen. Zumindest hat er zu Beginn alles selbst aufgenommen und geschrieben. Mittlerweile ist Mule Jenny zu einem Trio angewachsen und wurde mit Théo Guéneau an der Gitarre und als Gesangsunterstützung, und mit Max Roy am Bass und ebenfalls als Gesangunterstützung erweitert. Herausgekommen ist das Album unter anderem bei Araki Records.
Wir sind ja bekannt, dass wir dem Mainstream zwar nicht abgeneigt sind, jedoch im Wesentlichen Alben rezensieren, die unter dem Radar laufen. Und dieses Album ist bei weitem kein Mainstream. Es lässt sich für mich in keine richtige Schublade einordnen. Einerseits hat es diese Math – Strukturen, wie z.B. beim Opener “In The Classroom”, dann aber auch wieder jazzige Momente, dream-poppige Ansätze und immer alles und nichts.
Ein für mich schwer zu greifendes Album, in der Tat. Der Grund, wieso ich hier Freddie Mercury und Serj Tankian erwähnte, liegt einfach darin, dass Etienne Gaillochet immer wieder einen verspielten und verkopften Gesang hat, der eben an diese beiden Künstler erinnert. Er kann aber auch ruhig.
Auch wenn ich größten Respekt vor Menschen habe, die gefühlt alle Instrumente spielen können, ist mir das jetzige von Mule Jenny zu experimentell. Ich habe für dieses Album wirklich mehrere Anläufe benötigt und wollte mehrfach zwischendrin ausmachen. Für Freunde von Math-Rock (wieso um Himmels Willen erwähne ich immer Math-Rock?) , und Bands, die dem Math nicht abgeneigt sind, sollte es ein guter Rat sein hier mal reinzuhören und vielleicht noch das ein oder andere Element, dass man im Math-Bereich anwenden kann, rauszupicken. Und für alle, die auf experimentelle Musik stehen, sollten hier auch mal lauschen.
Erwerben könnt ihr das Album auf dem bandeigenen Bandcamp-Kanal und auf Araki Records.
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!