Neige Morte – IIII
Division Records
Veröffentlicht 15. Mai 2020
Neige Morte aus Lyon Frankreich, veröffentlichen ihre vierte Platte (IIII) auf dem Schweizer Label Division Records. Post-Black-Metal mit Death-Metal-Elementen und strangen Rhythmen wird hier versprochen. Nach dem ersten Hören der sieben Titel (vier Songs und drei, zum Teil kurze Soundcollagen, die auf jedem Björk-Remix Album hätten Platz finden können) muss ich was anderes hören. „Was war das“? Extrem sperrig, oder anders ausgedrückt, sehr avantgardistisch. Hier werden die Grenzen von althergebrachten musikalischen Strukturen aufgebrochen und sehr weit verschoben. „Auf dieser Platte ist alles bis zum Maximum gepusht… Maximum Violence, Maximum Screams, Maximum Noise, Maximum Strangerness…“ so das Infoblatt. Hier wird durchaus die Wahrheit gesagt.
Easy Listening geht anders. Nach dem dritten, vierten Durchgang bekommt man Zugang, ich freue mich beim Nadel auflegen schon auf die markanten Stellen, und nach und nach erschließt sich die Musik zwischen den Stellen auch. Es ist weder Black noch Death Metal. Diese Band ist das Ungewöhnlichste, was ich bisher hören durfte.
Neige Morte, ein Trio, roh, ungeschliffen, ein Tritt, ein zum Teil konfuses durcheinander, welches man sich erschließen muss. Interessant wäre es, die Jungs live zu sehen, wie diese Musik auf der Bühne umgesetzt wird, welche Energie da freigesetzt wird. Ihr merkt, ich mache viele Worte, ohne konkret auf die Musik einzugehen. Kann ich aber nicht, das muss man gehört haben, mehrfach. Das ist keine „Suffer“ von Bad Religion, die dir sofort zugänglich ist… nein, dieses Gerase, das sich mit langsamen Parts abwechselt, begleitet von markdurchdringendem animalischem Geschreie, das ist so weit weg von mir bekanntem Post Metal Schemata, das kann ich nicht besser beschreiben.
Du bist die Person die sich aufmachen will neue Ufer zu entdecken? Zugreifen, nicht kneifen. Mit der Zeit wird man damit belohnt, das einem Songfetzen irgendwann durch den Kopf rauschen, und man die Platte wieder hören möchte.
Jetzt bin ich platt.
Geht zum Kauf auf die Verlinkungen der Band und des Labels.
Fritz Lakritz.
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