Weit ab von seiner Wahlheimat Stockholm in Schweden hat Johannes Mayer, auch bekannt als The Late Call, nun in Berlin ein Album gebastelt. Aber diesmal ist alles anders. Üblicherweise hat er eine ganze Band hinter sich, die ihn unterstützt und ihn berät. Die ihn vielleicht zu Dingen überreden muss, die er möglicherweise nicht gut findet. Vielleicht ist er dann nur semi-begeistert, dass das Kollektiv Dinge entschieden hat, die er alleine vielleicht nicht so entschieden hätte. Nein, er hat sich bewusst dazu entschieden alleine ein Album zu schreiben. Weitere Neuerung: hierfür hat er das Piano genutzt. Wo das Gerüst für das Songwriting sonst die Gitarre war, ist nun ein Piano der Star, an dem die Fäden zusammenlaufen. Die letzten Jahre hat er dazu genutzt das Piano spielen zu lernen, das Piano kennen zu lernen und daran neue Songs zu schreiben. Herausgekommen ist dabei Album #5 namens „Your best friend is the night“, welches am 02.10.2020 veröffentlicht wird. Und das Album kommt nicht, wie gewöhnlich, auf Tapete Records raus, sondern ist ein Selfrelease!
Man wird sicher nicht enttäuscht, wenn man eigentlich etwas The Late Call – mäßiges erwartet hat, aber was völlig anderes bekommt. Mir ging es tatsächlich so. Mit der charismatischen Stimme, die mich auf dem Album doch ab und an an Chris Martin von Coldplay erinnerte – man möge es mir verzeihen – nimmt er aber jeden mit auf eine Reise. Was man auf dieser Reise erlebt, entscheidet man selbst. Wen es interessiert: mit dem Wissen, dass Johannes in Schweden lebt, habe ich mich nach Südschweden an einen der unzähligen Seen gewünscht. Mit meiner Frau und meinem Kind über den Tag Kanufahren und von kleiner Insel zu kleiner Insel hoppen und am Abend beseelt auf dem Zeltplatz das Abbrennen des Lagerfeuers zusehen und genau dabei die Musik von The Late Call hören.
Johannes hat sich aus seiner Komfortzone bewegt und der Herausforderung gestellt. Wenn man dann noch Songs an einem Tag schreiben und aufnehmen kann, wie z.B. bei ‘Ten Minutes”, dann hat er wohl alles richtig gemacht. ‘Ten Minutes’ ist übrigens auch der erste Song aus dem Album, den man bereits vorab hören kann.
Nachdem er mit dem Album soweit fertig war, hat er dann nicht doch alles alleine gemacht und eingespielt. Er entschied sich für einige Arrangements hier und da doch noch seine Liveband mit ins Boot zu holen, damit das Album nochmal ein rundes Ganzes ergibt. Und das hat er geschafft. Anspieltipps hier sind zum einen der oben angesprochene Song ‘Ten Minutes’, ‘Blind’ und ‘Land’s end’. Das Album lief die letzten Tage das ein und andere Mal und es haben sich schon hier und da Melodien im Kopf festgesetzt.
Erwerben könnt ihr das Album exklusiv nur auf Konzerten oder hier! Apropos Konzerte: bisher gibt es noch keine Info, wann Johannes wo spielen wird. Wir werden euch aber hier auf dem Laufenden halten – und bis dahin dürft ihr gerne seine Musik auf Bandcamp erwerben.
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