Mein Vaterland?
Querdenker alle hirnverbrannt!
Gestatten, No Shelter der Name! Die 5 Jungs, die sich 2017 in Münster gegründet haben, haben bereits am 26.08. diesen Jahres eine neue LP herausgebracht, welche den Namen Erasing Life trägt. Erschienen ist das ganze in einer Kooperation zwischen Crawling Chaos und Backbite Records und ist auf 300 Stück limitiert welches sich wie folgt aufsplittet: 100 Stück gibt es in einem Clear Vinyl auf Backbite und jeweils 100 in Orange Splatter und Bottle Green Marbled auf Crawling Chaos.
Mir liegt letztere Version vor. Optisch kommt Erasing Life schlicht in einem schwarzen Cover mit weißem Aufdruck daher, welcher sofort unmissverständlich klar macht, in welche musikalische Welt No Shelter uns jetzt gleich – für etwas mehr als 20 Minuten aufgeteilt in 8 Lieder – entführen. Neben dem schon angesprochenen Bottle Green Marbled Vinyl, welches ebenfalls in eine ganz in schwarz gehaltene Innenhülle verpackt ist, bekommt ihr noch einen Textinlay, welcher euch die Band nochmal vorstellt, und auf dem ihr die Texte nachlesen könnt.
No Mercy war das erste Lied welches mir von der Band entgegengesprungen ist und ich hatte sofort Bock auf die Platte! Aufgrund des doch ziemlich witzigen Videos und des Intro-Spruchbandes welches “Fuck Plathroughs! This is Beerthrough!” beinhaltet, hab ich mich zu einem “Was für ein geiles und stumpfes Gedresche” hinreißen lassen.
Dann folgte Sechs Hansa, 2 Kurze, welches ich zum Anfang bereits zitiert habe (vom aktuellen Album Erasing Life) und ich stellte mir die Frage: stumpf? Was hat mich denn da geritten? Beim ersten Blick auf den Textinlay und auf bereits erwähntes Lied war der Gedanke ”stumpf” ganz schnell verschwunden. Hier wird nicht bloß stumpf in 2 Minuten Alkoholkonsum verherrlicht! Hier will sich jemand schnell betäuben, weil er die Scheiße, die er erlebt oder die ihn beschäftigt, nüchtern nicht erträgt. Egal ob das jetzt Nazis bei der Polizei ist, oder Manni der nach dem x-ten Champus seinen sexistischen Sprüchen freien Lauf lässt. Nun konsumiere ich selbst aus verschiedenen Gründen kaum bis keinen Alkohol mehr, das Gefühl aus Frust zur Flasche zu greifen kenne ich aber noch mehr als gut!
Generell gehören für mich No Shelter in die persönliche Kategorie: “Puh, die haste ganz schön unterschätzt.”
Egal ob das jetzt die Texte sind, bei denen ich euch ja jetzt gerade schon einen kleinen Crashkurs gegeben habe, oder ob es der musikalische Aspekt ist.
Man macht das Laune! Dreckiger Hardcore, der ziemlich geil nach einer DIY Aufnahme klingt, gepaart mit Death-Metal Einflüssen und ein paar Riffs die für mich ziemlich nach Doom-Metal klingen. Und dann gibt es auf der ganzen Scheibe keinen, für den momentanen Hardcore leider üblichen, Breakdown. Geil! Die Scheibe hat mächtig Dampf und ist eine große Gefahr für meine Inneneinrichtung. Ja, ich finde sogar auf die Platte gehört eine explizite Warnung vor spontan entstehenden Moshpits ohne Fremdeinwirkung! Kann mir sehr gut vorstellen, dass bei deren Konzerten ordentlich Betrieb aufm Tanzparkett ist!
Lieder die ich meinem besten Freund empfehlen würde sind unter anderem: Dying Reality, Nazi Scum oder Beneath my Skin.
Fazit:
Seit einer ganzen Weile die erste Hardcore Platte, die mir von vorn bis hinten echt Spaß macht. Die Mischung aus Death-Metal und Hardcore mag nichts neues sein, No Shelter machen mit Ihrer Mischung aber vieles, wenn nicht sogar alles, richtig. Ich gönn mir jetzt jedenfalls 6 alkoholfreie und 2 Colas!
Käuflich erwerben könnt ihr das ganze übrigens am besten direkt HIER!, HIER! oder HIER! auf der Bandcamp-Seite von No Shelter!