“Wo nichts mehr geht, fängt alles an.” Und damit beginnt für mich das neue Jahr mit der Review eines Albums namens “Pinguin Flugschau” der ebenfalls so genannten Band Pinguin Flugschau, das Mitte November 2023 auf Dackelton Records das Licht der Welt erblickte.
Das ganze Album hat mit 34 Minuten verteilt auf 14 Tracks ein eher kurzes Vergnügen. Dafür reicht dieses Vergnügen “tausend weit”, wenn mein Sohn (4) das beschreiben könnte und würde. Die knackigen Punksongs geben sich mit teils poppigeren Songs und einem Hauch Hardcore die Klinke in die Hand. Die Texte sind bissig, teils witzig, teils ernstgemeint.
Los geht’s mit dem Einminüter “Liars”, und bietet den wohl politischsten Text der Platte, der sich definitiv an Rechtsgerichtete wendet. “In einem unbekannten Land vor gar nicht allzu langer Zeit” geht mit seinem Tempo und den Gitarren ebenfalls gut ins Ohr! Auf die beiden ersten Tracks folgt dann “Zahnfleisch vegan”, dessen Text zwar irre ist, die Gitarren und der Gesang aber wieder genial sind und sich vor den großen Deutschpunk- Bands wie Montreal oder Ärzte nicht verstecken muss.
“Weil jeder seine Gründe hat” ist der Quotenpop-Song, recht nachdenklich im Kern. “Katakomben, baby” liefert astreinen Horrorpunk. “Weltspartag” ist der aus meiner Sicht interessanteste Track, da dieser den Finger mal so richtig in die Wunde drückt, während «Defender Of The Clown» textlich am meisten überzeugt. Unterstützt werden sie bei “Defender Of The Clown” durch Chris Altmann von der Sondaschule, der an der Posaune sein Können unter Beweis stellt, und dies auch beim “In einem unbekannten Land vor nicht allzu langer Zeit” macht.
Pinguin Flugschau zeigen in ihrem Debüt, dass Debüts fett klingen können. Erstes Album. Alles richtig gemacht. Wie kann man das noch steigern? In dem man ein neues Album produziert. Ist doch klar, oder? Nachdem sie nach ihrer Gründung 2015 8 Jahre benötigten, um das erste Album zu machen, hoffe ich, dass das zweite nicht so lange Zeit in Anspruch nehmen wird.
Wer das Album erwerben will, kann das über die Lieben von Dackelton machen. Und wer die Band live sehen will, sollte seine Augen aufhalten. Vielleicht bekommen wir dieses Jahr die Möglichkeit sie z.B. in den Heimatstädten der jeweiligen Wohnorte der Bandmitglieder – Düsseldorf, Köln, Bochum – zu sehen. Ich persönlich hoffe da ja auf Bochum 😉
Viel Spaß beim Hören und Entdecken!