So, nun liegt endlich „Repeat Until Funny“ von Sir Simon auf dem Plattenteller, 10 Jahre nach „Goodnight, Dear Mind“ und dreizehn Jahre nach dem Debüt „Battle“ und nur kurze Zeit nach dem verlorenen Würfelduell gegen Burkini Beachs „Best Western“. Und eigentlich bleibt mir nicht viel mehr zu sagen als: das Album ist wirklich ganz schön! Also jetzt nicht im Sinne von der kleine Bruder von Scheiße, ehr der große Bruder von Großartig, der es nicht nötig hat mit Lautstärke und Attitüden auf sich aufmerksam zu machen, der sich mit sanftem Charme und Humor Gehör verschafft, weil man ihm einfach gerne zuhört.
Ob mit (kann man hier schon von Up-Tempo sprechen?) Songs wie dem Opener „A Little Less Board“ und „Stranges & Ghosts“ oder ruhigeren Nummern (wobei auch das ehr eine unzulängliche Beschreibung ist) wie „Side Effects“, mehr Indie-Pop als Rock, gibt es keine thematischen Überraschungen, es wird besungen, wozu (Indie-) Pop geschaffen wurde, aber mit Blick auf die Ambivalenzen, die Zwischentöne, das Alltägliche, Geschichten erzählend, die uns allen näher sind als als uns manchmal lieb ist….“These broken bones and fractured hearts, these empty cans of beer“…
Oder Songs wie „Bad with Faces“, schon ein Titel, in dem ich mich zu 100% wiederfinden, was sich bei den Zeilen nicht ändert, und welcher ein Bild mit zarter tragik-komischer Note skizziert, spätestens beim zweiten Hören bleibt man zwischen den Zeilen hänge. Alles getragen, verstärkt und eine Einheit bildet mit den Melodien, der Instumentalisierung, die Leichtigkeit, oder ist es ehr Fatalismus, ausstrahlt und sich auf die Zeilen überträgt, zwischen den Zeilen ein Echo erzeugt. Während ich mir beim Ersten durchhören noch sicher war, das auf der ersten Seite „Say No“, bei dem neben Simon Frontzek auch die Stimme von Maria Taylor zu hören ist, mein Favorit ist, war ich mir beim zweiten hören nicht mehr so sicher und beim dritten habe ich mich von einem Ranking verabschiedet.
Auf der B-Seite hingegen bin ich mir auch nach mehrmaligem hören sicher, „How To Land A Plane“ und „Singer Not The Song“! Melancholie as it’s finest, aufgefangen von Keys und Saiten endet mit dem erklingen der dissonaten E-Gitarre, wo es bei „Singer Not The Song“ die Trompete ist, die den Song perfektioniert.
Wie auch das Burkini Beach Album „Best Western“ endet auch „Repeat Until Funny“ mit dem Song „Not Coming Home“ und ich könnte hier der Einfachheit halber den Text aus der Review (hier der Link) kopieren, mach ich natürlich nicht. Warum der selbe Song? Produziert wurde Sir Simons „Repeat Until Funny“ von Rudi Maier, die Person die hinter Burkini Beach steckt. Umgekehrt hat Simon Frontzek von Sir Simon „Best Western“ produziert und so müdet die Zusammenarbeit konsequenter Weise in einem Song und auf Bühnen. In den letzten Jahren haben die Zwei, Simon Frontzek und Rudi Maier, sich eine Namen als Produzenten- Duo gemacht, was die langjährige Wartezeit auf dieses Album erklärt. Vielleicht wäre an dieser Stelle Namedropping angesagt, dafür könnt ihr aber auch einfach bei Discogs reinschauen.
„Repeat Until Funny“ ist, im besten Sinne; ein ganz schönes Album, auf dem in 10 Liedern ganz viel Liebe zu Text und Ton zu hören ist. Die Platte ist als Schwarzes Vinyl beim Grand Hotel van Cleef erschienen und gehört einfach ins Plattenregal.
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