Vector Seven scheint mir ein ganz schön produktiver Typ zu sein, denn nicht wirklich lange nach seiner letzen Veröffentlichung Electric Blood haut der geheimnisvolle Synth-Waver noch im selben Jahr schon die Nummer Zwei mit dem Titel Dark Metropolis raus. Auch diese 12″ EP erscheint auf Darkhan Music und schließt musikalisch an das erste Full-lenght Album an.
Düster, wie es der Titel vermuten lässt, geht es ohne Umschweife direkt in die elektronisch aufgeladene Nacht, irgendwann im Jahre 3022. Es herrscht absolute Dunkelheit, nur die unzähligen Neonlichter der Post-Apokalyptischen Großstadt spieglen sich in den Pfützen vor den Bars. Vector Seven hat sich dem Neo-Synthwave verschrieben und liefert hier auf den acht Songs, die übrigens alle auf 45RPM laufen wieder ordentlich ab. Dystopischer Darkwave, der als Soundtrack für Sci-Fi Filme irgendwo in der Zukunft genau so gut funktionieren würde, wie als Soundtrack für ein abgefahrenes Computerspiel bei dem man mit fliegenden Autos in Hypergeschwindigkeit über Achterbahn-ähnliche Rennstrecken bügelt oder vor Überwachungsdrohnen flüchtet.
Mein Wohnzimmer verwandelt sich gefühlt in die Blood-Disco aus dem ersten Blade Film, fehlen nur die Leute. Und das Blut aus der nicht vorhandenen Sprikleranlage. Musikalisch bewegt sich Vector Seven irgendwo zwischen Kavinsky und Pertubator oder Carpenter Brut, prügelt mich das stumpfe Wave-Drumming durch eine Synthie Welle nach der Anderen. Eigentlich ist das keinen Mucke für zuhause im Wohnzimmer, sondern für einen überfüllten Club, in dem die Menschen Neonfarbene oder im dunkeln leuchtende Trainingsanzüge und LED-Shutter-Shades tragen und dazu irgendwelche seltsam dampfenden Cocktails in sich rein leeren.
Klar, wahsinnig viel passiert innerhalb der Songs nicht aber genau das ist es ja, was mir an Synthwave so gut gefällt und mit Spielzeiten um die drei Minuten wird das Ganze auch nicht so überreizt, dass ich irgendwann keinen Bock mehr drauf habe. Die Songs schwanken zwischen düsteren, stumpfen “Prügel-Beats” und ruhigeren Teilen, die sich dann wieder in eben genanntes hineinsteigern. Bei “Arasaka Headquarters” kommt im ruhigen Part, wegen der orientalisch anmutenden Gesänge, kurz etwas The Prodigy -Feeling auf, unterstreicht die dunkle, mystische Note der gesamten Platten wunderbar.
Was soll ich hier groß rumlabern, Dark Metropolis von Vector Seven bietet gewohnte Qualität, ist kurzweilig und mach (also mir zumindest) Spaß. So muss angedunkelter Synthwave klingen. Einen deutlichen Anstieg von Qualität gibt es bei Dark Metropolis was das Cover der auf 250 Stück weltweit limitierten Platte angeht. Im Vergleich zum Vorgänger passt dieses jetzt ganz hervorragend zu dem was auf der Platte drauf ist: Post-Apokalyptisches Großstadtfeeling außen und Blutrotes Vinyl innen. Gefällt mir sehr gut.
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