Ich glaube man muss keine besondere Affinität zu Jazz haben um den Namen Charlie “Bird” Parker zu kennen. Zu seinem 100. Geburtstag hat die WDR Bigband sich der Musik des Ausnahmekünstlers, Altsaxophonist und Schöpfers des Bebop angenommen und ein Tribute an Charlie Parker, in der Kölner Philharmonie gespielt. Auf diesem basiert auch das mir vorliegende Album “Birth of A Bird – Celebrating The Music Of Charlie Parker”.
Ich habe hier ja bereits häufiger Jazzplatten besprochen und angesprochen, dass es für mein Musikempfinden Immer ein schmaler Grad ist, zwischen nice und irgendwie anstrengend, weil zu avantgardistisch. Wie zu erwarten spielt die WDR Big Band mühelos, leichtfüßig genau auf diesem Grad entlang. Dieser Grad entsteht schon durch Parkers Art des Komponierens und Improvisationsspiels. Er zerlegte die damals gängigen Rhythmen und Themen mittels disharmonischer und schneller Rhythmen und war somit ein Wegbereiter des Modern Jazz. Und was seiner Zeit als avantgardistisch galt, ist heute etabliert. Eine musikalische Diskursverschiebung, eine Gratwanderung, in der der Grad selbst sich bewegt – und mit ihm die Hörerschaft.
Mein persönlicher Favorit ist “The Gipsy” – eine gefühlvolle Ballade basierend auf dem Altsaxophon, gespielt von John Hörlén. Ein weiteres Solo-Feature ist zu hören in “Embraceable You”. Diesmal wird das Altsaxophon von Luigi Grasso, Saxophonist der NDR Big Band, gespielt.
Melodisch und eingängig Arrangiert wurde “Birth Of A Bird” von Michale Abene. Erschienen ist das Vinyl am 18.November auf Jazzline und dort wie hier zu erwerben.