Ju-, äh, -huuuu, ein neues Tape aus Darmstadt wurde in meinen Briefkasten gepresst! Ihr erinnert Euch, es ist die Band, die es nicht so mit der Rechtschreibung hat (das geht sogar so weit, dass ich inzwischen meine “Scheisse” ebenfalls dem scharfen “ß” beraubt habe…) und die sich gerne mal bis obenhin Bier und Rum reintun. Soweit erstmal genug Bandbeschreibung. Ach so ja, sie hören auf den wohlklingenden Namen 5 Farben Scheisse (sonst versteht ihr ja den Einleitungssatz gar nicht) und haben schon ihre letzte Release über Running Out Of Tape Records rausgehauen. Und weil Inhaber J., ob der lieblich anmutenden Musik der 4 Chaoten, regelrecht berauscht war, lies er nicht lange bitten und et voilà: Another Piece of Shit.
Und weil Bassist Maddi als Kernkompetenz “Menschen Verwirren” angibt, steige ich da mal direkt mit ins Boot (das auf Bier getragen seinen Weg in eure Hirne finden wird) und muss euch leider mitteilen, dass die neue EP, die auf den zu erwartenden Namen “Süff” hört, echt weniger verwirrend, als der letzte Tonträger ist (was eventuell aber auch daran liegen könnte, dass ich die Band inzwischen besser kennenlernen durfte – und ich bin unversehrt aus der Sache wieder rausgekommen).
Selbstverständlich ist das crazy Quartett jetzt nicht über Nacht plötzlich seriös geworden, ich finde aber schon, dass eine musikalische Entwicklung stattgefunden hat und die Band eingespielter und zusammengewachsener klingt. Geile Bass Lines, ultratighte Drums, fette Gitarre und ein Gesangsspektrum direkt aus der Hölle.
Vom HaudruffundvollaufdieFresse-Song (“CuntholzCrew”), zum eingängigen Antimontagskateroderdochwiedersaufenlied (“Montag früh”), mit “Fleisch!=Lust” den absoluten Beziehungskiller vegan vs. carnivor besingend (der, wie soll es auch anders sein, bei 5 Farben Scheisse mal wieder mit einem Mettbrötchen der besonderen Art gelöst wird), bishin zum letzten Song auf dem Tape “Rüdiger”, bei dem Sänger Henrik voll auf in die Stimmkischde kruschdld und alles zutage fördert, was er da so findet.
Also liebe Freunde des gepflegten Ekelsaufpunks, stellt euch einfach vor, diese Musik ist wie GWAR für die Ohren.
Dabei äußerst unterhaltsam, extrem sympathisch (was jetz durchaus auch ein schlechtes Licht auf mein Beurteilungsvermögen werfen könnte) und mit Hertzblut (vor allem -Blut) dabei.
Und dass die Herren auch ernst können, beweist folgender Sidefact:
Die vier engagieren sich bei der Darmstadt Punk Help Foundation e.V., die nach Ausbruch des Kriegs in der Ukraine Ende 2022 ihr erstes Solikonzert veranstalteten und seither regelmäßig Konzerte und Festivals zu Benefizwecken (z.B. Mission Lifeline, Sea Punks e.V. etc.) auf die Beine stellen.
Daher Veranstaltungstipp am Rande: Am 15.04. veranstalten sie das Peace Of Punk Festival, bei dem der Erlös an Sea Punks e.V. gehen wird.
“die Band, die es nicht so mit der Rechtschreibung hat”
Wer im Glashaus sitzt…
Der Artikel strotzt nur so vor orthographischen, grammatikalischen und rhetorischen Fehlern.
Lügenpresse! Ich dachte es sei zwischenzeitlich etabliert das dort nicht mehr Henrik singt, sondern Linus Riemenstahl?