Unser Hauptziel ist natürlich die Förderung von Musiker*innen und Veranstalter*innen. Unsere Ziele sind jedoch auch, für gute Strukturen und Rahmenbedingungen zu sorgen.
Arnica: Hallo Maureen, danke für die Zeit, die du dir nimmst. Magst du uns Musiboard einmal vorstellen?
Maureen: Wir sind eine Fördereinrichtung, genauer gesagt, eine landeseigene GmbH.
Ist das eine gGmbH?
Wir sind eine Fördereinrichtung für Popmusik und werden finanziert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin. Wir sind zwar nicht als gemeinnützig anerkannt, haben jedoch einen gemeinnützigen Zweck.
Wir vermitteln zwischen den freien Musikszenen, also den Künstler*innen und Veranstalter*innen sowie der Kulturpolitik, also dem Senat in Berlin. Manchmal arbeiten wir auch mit der Bundeskulturpolitik zusammen, um zum Beispiel unser Festival Pop-Kultur zu fördern. Das Musicboard steht hier vermittelnd zwischen den beiden Realitäten, Sprachen und Strukturen.
Zusammengefasst ist dann das Ziel des Musicboard, die Vertretung für die Kulturinteressen des Senats, beziehungsweise der Stadt darzustellen?
Unser Hauptziel ist natürlich die Förderung von Musiker*innen und Veranstalter*innen. Unsere Ziele sind jedoch auch, für gute Strukturen und Rahmenbedingungen zu sorgen. Das bezieht sich zum Beispiel auf Proberaum in der Stadt, aber auch auf andere Bereiche. Während der Pandemie haben wir natürlich eine ganz wichtige Rolle gespielt, weil wir die Bedarfe der popkulturellen Szene in Berlin im Blick haben, mit den Menschen im Gespräch sind und sehr nah dran sind. Wir können dadurch diese Bedarfe besonders in Krisensituationen an den Senat übermitteln. Somit können gute Förderstrukturen geschaffen werden.
Welche Bedingungen müssen für eine Förderung erfüllt sein?
Es kommt ganz darauf an, für welches Programm die Bewerbung gilt. Wir haben sieben verschiedene Programme. Manche richten sich an Musiker*innen und Bands direkt, manche richten sich an Veranstalter*innen z.B. von Festivals, Konzertreihen oder Workshops. Ein weiteres Programm richtet sich an Labels, die in Berlin sitzen. Generell, das steckt schon in unserem Namen, liegt unser Fokus auf Berlin. Veranstaltungen müssen zum Beispiel in Berlin stattfinden, die Labels müssen Berliner Labels sein und die Musiker*innen müssen in Berlin gemeldet sein. Das sind sogenannte „formale Kriterien“ für die Förderung. Wir haben ebenfalls ein großes internationales Residenzprogramm, damit können wir zum Beispiel internationale Musiker*innen nach Berlin einladen.
Je nach Programm sind die Bedingungen sehr unterschiedlich, aber der Fokus liegt auf Berlin und der Berliner Musikszene. Zusätzlich sind uns Diversität, Inklusion und Barrierefreiheit sehr wichtig in unserer Förderung.
Die Vergabe der Förderung ist immer jurybasiert. In allen Förderprogrammen gibt es regelmäßige Aufrufe zur Bewerbung für die Förderung und die Menschen können sich über ein Webformular bewerben. Anschließend tagt eine Jury, schaut sich alle Bewerbungen genau an und gibt Empfehlungen für die Förderung ab, denen wir in der Regel folgen. Es wird eben nur eine gewisse Anzahl an Projekten oder Künstler*innen gefördert und die Jury achtet darauf, dass die Line-ups divers sind, wer die Veranstalter*innen sind, wie divers sich deren Teams zusammensetzen oder ob zum Beispiel Maßnahmen zur Barrierefreiheit umgesetzt werden. Das sind neben künstlerischer Qualität oder dem Ort Berlin alles Faktoren, die ebenfalls wichtig sind.
Wer ist denn eigentlich die Jury und wie setzt diese sich zusammen?
Wir haben unterschiedliche Jurys für unterschiedliche Programme, zum Beispiel für die Künstler*innenförderung oder die Veranstaltungen und Projekte. Eine andere Jury schaut sich zum Beispiel die Labels an. Generell sind in der Jury meistens 5-6 Personen, die wechseln und in der Regel für drei Jahre berufen werden. Wir achten darauf, diese Jury so divers wie möglich aufzustellen. Sowohl, was deren Communities angeht, in denen sie unterwegs sind, als auch die Musik-Perspektive. Das sind oft Journalist*innen, Booker*innen, Labelbetreiber*innen und auch Musiker*innen selbst. Wir schauen einfach, dass die Jurymitglieder aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Anträge schauen können. Da wir unterschiedliche Genres aus dem großen Spektrum Pop fördern, schauen wir auch, dass wir Menschen haben, die sich in unterschiedlichen Genres auskennen. Das versuchen wir mit diesen 5-6 Personen abzudecken.
Schafft ihr das immer, also wie einfach ist das? Es ist ja wahrscheinlich auch nicht leicht, dort immer Bipoc, Trans und generell marginalisierte Gruppen in Vertretung zu haben.
Ja, das ist natürlich nicht so einfach und man muss gut suchen. Man kann natürlich nicht die gesamte Berliner Gesellschaft oder das gesamte Popmusik-Universum in 5-6 Personen abbilden. Aber wir sind sehr gut vernetzt und lassen uns auch gerne Empfehlungen geben. Oft gibt es auch Personen, in denen sich viele Perspektiven überlappen und die verschiedene Expertisen mitbringen. Das Interessante im Musikbereich ist, dass Menschen oftmals so viele Hüte aufhaben. So haben zum Beispiel manche Musiker*innen ein eigenes Label und machen auch noch eine Veranstaltungsreihe. Gerade dadurch, dass die popkulturelle Musikszene so DIY arbeitet, kann eine einzelne Person sehr viel unterschiedliches Wissen mitbringen.
Geht ihr dann auf die Jurymitglieder zu und fragt diese an und wie häufig kassiert ihr dabei eine Absage?
Ja, wir sprechen die Personen dann natürlich an und wenn wir diese noch nicht kennen, lernen wir sie kennen. Die meisten Leute freuen sich natürlich über eine Juryanfrage, aber wir kriegen auch mal eine Absage aus zeitlichen Gründen, da es schon sehr viel Arbeit ist, in so einer Jury zu sein. In den Programmen, die ich betreue, ich bin für die Residenzen und Stipendien zuständig, bekommen wir schon alleine für die Stipendien jährlich ungefähr 700 Anträge. Das Besondere an unserer Jury ist, dass die Jury sich wirklich alle Anträge anschaut und anhört und wir als Musicboard selbst keine Vorauswahl treffen. Die Jury schaut sich jeden einzelnen Antrag an, und das ist bei 800 – 900 Anträgen (mit den Residenzen zusammen) in einer Runde sehr, sehr viel. Wir arbeiten mit Jurygruppen, sodass nicht jedes Jurymitglied jede Bewerbung anschauen muss. Aber es ist schon viel Arbeit und es ist wichtig, dass die Mitglieder es gewissenhaft machen können. Da kam es natürlich schon einmal vor, dass jemand gesagt hat, ich schaffe das zeitlich nicht.
Von den 800-900 Bewerber*innen, wie viele kommen dann da durch? Wie kanalisiert ihr das?
Bei den Stipendien sind es auf die 700 Bewerbenden ungefähr 40-50 Stipendien, die wir vergeben können. Oft sind aber weitaus mehr gute Anträge dabei. Wir wünschen uns deshalb natürlich immer, dass wir mehr Geld vom Senat bekommen, um noch mehr Stipendien vergeben zu können und eine höhere Förderquote zu erreichen. Deswegen ist es auch eine wichtige Aufgabe, Jurymitglied zu sein. Die Jury muss sehr gewissenhaft auswählen, wer gefördert wird. Sie hat außerdem die Verantwortung, dass eine gute und vielfältige Mischung entsteht, die alle Menschen repräsentiert. Wir arbeiten dafür unter anderem mit Quoten, zum Beispiel bezüglich Gender. Die Jury hat die Vorgabe, dass sie mindestens 50 % Musiker*innen auswählt, die sich als weiblich, trans, non-binär oder inter identifizieren. Das kriegen wir auch gut hin, da über 50 % der Bewerber*innen sich auch so identifizieren. Wir haben tatsächlich schon ein ziemlich ausgeglichenes Bewerber*innenspektrum.
Wir schauen aber auch, dass wir zum Beispiel auch behinderte Musiker*innen oder BIPoC fördern. Genauso wie wir unterschiedliche Communities fördern und unterschiedliche Genres. Wir sind sehr fokussiert auf Nachwuchsförderung, aber wir sehen Nachwuchsförderung auch nicht so, dass die Menschen total jung sein müssen. Wir finden, auch wenn man schon ein bisschen älter ist, kann man noch innovativ sein und seine Karriere ein bisschen später starten.
Ageismus ist ja auch eine Diskriminierungform, die man auf dem Schirm haben sollte. Das ist eben auch der Auftrag der Jury, neben Kriterien, wie Qualität, Erfolgschancen und vorhandenen Netzwerkpartner*innen auf Diversitätskriterien zu achten.
Dadurch, dass eure Bewerber*innen locker diese Voraussetzungen der Diversität erfüllen, lässt sich auch gut ablesen, dass diese Menschen ermutigt sind, sich zu bewerben. Das spricht ganz klar für euch. Sich das nicht zuzutrauen ist ja leider auch ganz oft ein Problem.
Das liegt auch daran, dass wir Diversität schon seit der Gründung des Musicboards als klaren Förderschwerpunkt kommuniziert haben und viel mit Expert*innen in eigener Sache arbeiten. Dass wir es ernst meinen, zeichnet sich auch in der Auswahl der Menschen ab, die wir fördern – was wiederum andere ermutigt sich zu bewerben. Nach dem Motto: Wenn Menschen aus meiner Community eine Förderung bekommen haben, dann kann ich es doch auch einmal versuchen. Ich möchte allerdings nicht schönreden, dass es weiterhin viele Ausschlüsse und Barrieren in der Förderung gibt. Auch in unseren Programmen gibt es Gruppen von Menschen, die wir noch nicht so gut erreichen. So zeigen unsere Statistiken beispielsweise, dass sich vor allem Menschen bei uns bewerben, die einen akademischen Hintergrund haben. Hier muss sich etwas ändern, denn das sollte keine Voraussetzung für eine Förderung sein.
Das ist ja auch immer dieser Schlüssel, den die Quote bietet. Auch wenn die Quote sehr umstritten wird, ist es ja so, dass dadurch, dass die betreffenden Personengruppen Menschen aus ihrer Bubble auf der Bühne sehen, sie selbst dazu ermutigt werden es gleich zu tun, wodurch dann in der Zukunft die Auswahl wachsen wird und das ewige Argument, ist gäbe ja niemanden, nicht mehr haltbar ist.
Ich selbst bin jetzt aufmerksam geworden auf euch durch meine MusInclusion-Interviews mit dem Niranium Festival und dem SO36. Welche Projekte als Referenzen könntest du mir denn noch sagen?
Als wir vor ein paar Jahren beschlossen haben, den Schwerpunkt Inklusion und Barrierefreiheit in unserer Förderung stärker zu verankern, mussten wir erstmal lernen, was das in Bezug auf Musikprojekte, Veranstaltungen und auch die Realität von behinderten Musiker*innen bedeutet. Wir sehen uns selbst als „lernende Organisation“, was für uns heißt, auch anzuerkennen, dass wir nicht bereits alles wissen und stetig dazulernen. Es gibt an ganz vielen Stellen noch ganz viel Handlungsbedarf und wir bilden uns als Team regelmäßig weiter. Wir haben damals festgestellt, dass oft der Willen bei Veranstaltenden vorhanden ist, Veranstaltungen inklusiver und barrierefreier zu gestalten, aber das Wissen dazu fehlt. Meistens verbinden Menschen damit eine bauliche oder infrastrukturelle Barrierefreiheit, die sich auf Rollstuhlnutzer*innen bezieht. Die Befürchtung ist oft, dass Inklusion und Barrierefreiheit mit großen Investitionskosten verbunden ist. Man kann Barrierefreiheit aber auf ganz vielen Ebenen angehen und verankern, zum Beispiel in der Kommunikation. Oftmals fehlen Infos zur Barrierefreiheit, klare Ansprechpartner*innen, die im Vorfeld erreichbar sind, oder auch während der Veranstaltung für ein sicheres und diskriminierungssensibles Umfeld sorgen, zum Beispiel im Rahmen eines Awarenessteams. Es kann auch sinnvoll sein, sich auf bestimmte Zielgruppen zu fokussieren bezüglich des Programms sowie der Maßnahmen und für diese besonders barrierefrei oder barrierearm zu sein.
Dann können wir darauf hinweisen, dass in diesen bestimmten Bereichen unsere Veranstaltung besonders barrierearm ist. Wir bemühen uns, unseren Geförderten Wissen mit an die Hand zu geben. Wir haben zu diesem Zweck angefangen, regelmäßig Workshops zu barrierefreier Veranstaltungsplanung anzubieten. Für manche Projekte bieten wir zudem Einzelberatungen an. Dort betrachten die Geförderten gemeinsam mit Expert*innen die Potenziale für Inklusion und erhalten Input, wie die Veranstaltung barrierefreier gestaltet werden kann.
Wer macht das bei euch? Habt ihr da auch selbst Betroffene, die die Beratung machen, oder wo nehmt ihr das Know-how her?
Wir arbeiten mit der Beratungsagentur „Wir kümmern uns“ zusammen, ehemals „Initiative Barrierefrei Feiern“. Dort arbeiten federführend behinderte Menschen, die Expert*innen in eigener Sache und Spezialist*innen im Bereich barrierearme Veranstaltungsplanung sind. Wir hatten auch mal ein Projekt das hieß „Barrierefrei durch den Kiez“, wo Berater*innen in eigener Sache ausgebildet werden sollten. Das Projekt konnte wegen der Corona-Pandemie nicht ganz abgeschlossen werden, aber daraus hat sich dann unser Beratungsschema formiert.
Von barrierefrei feiern hatten wir auch schon jemanden im Interview bei Musinclusion. Wir haben da mit Felix gesprochen.
Mit Felix haben wir auch viel beim Pop-Kultur Festival zusammengearbeitet.
Magst du noch ein bisschen was über ihr euer eigenes Festival Pop-Kultur erzählen, welches du ja schon ein paarmal erwähnt hast?
Unser eigenes Festival heißt Pop-Kultur und findet immer Ende August in Berlin statt. Pop-Kultur feiert dieses Jahr sein 10-jähriges Jubiläum und es ist ein Format, das wir selbst entwickelt haben. Wir wollten ein Festival entwickeln, dass die Perspektive der Künstler*innen besonders in den Vordergrund stellt, interdisziplinär und international ist, aber auch ganz besonders zeigt, was für eine lokale Vielfalt in den Berliner Musikszenen besteht. Wir bieten neben Konzerten zum Beispiel auch besondere Formate wie die „Commissioned Works“ an, also Auftragsarbeiten, in denen Musiker*innen ganz frei künstlerische Ideen jenseits des klassischen Konzerts umsetzen können. Das kann eine Koproduktion sein, die Arbeit an einem bestimmten Thema, eine installative oder auch theatrale Arbeit. Wir haben außerdem sehr viele Panels, in denen wir sehr viele Diskurs-Themen verhandeln. Auch Inklusionsthemen werden sehr viel verhandelt. Im Rahmen des Festivals schauen wir uns auch an, wie wir Inklusion und Barrierefreiheit noch besser umsetzen können. Es werden sehr viele Maßnahme umgesetzt und es werden jedes Jahr mehr, weil wir immer dazulernen. Dazu arbeiten wir auf dem Festival auch mit Awareness-Teams.
Es handelt sich also nicht unbedingt um das klassische Festival, an dem die Bühnen aufgebaut werden und Konzerte gespielt werden und wo es Workshops am Rande gibt, sondern es liegt der Hauptfokus mehr auf den Panels und dem Netzwerken, weiterbilden, diskutieren?
Ja, genau. Es geht um neue Perspektiven auf Popmusik. Es geht auch um Gruppen, die sonst vielleicht nicht so präsent sind, zum Beispiel postmigrantische und queere Communities. Das Festival ist in einer gewissen Weise sehr lokal, weil wir als Musicboard Berlin die Berliner Szene sehr stark fördern wollen. Andererseits ist es aber auch sehr international. Wir haben zum Beispiel seit ein paar Jahren einen Fokus auf Künstler*innen vom afrikanischen Kontinent und der afrikanischen Diaspora.
Ich stelle mir das so wie einen Schmelztiegel vor, in dem alle zusammenkommen an einem Tag und sich gegenseitig über den Weg laufen können um sich zu connecten.
Es ist sogar ein dreitägiges Festival. Wir machen beim Festival auch Nachwuchsförderung, wir haben da ein großes Programm, das heißt Pop-Kultur Nachwuchs. Dort bieten wir Workshops für Musiker*innen an, die gerade ihre Karriere starten, aber auch für Menschen, die im Musikbereich arbeiten. Das ist auch ein ganz wichtiges Format, weil es horizontales Netzwerken ermöglicht. Dabei knüpft man Verbindungen zu Menschen, die gerade an einem ähnlichen Punkt sind wie man selbst und kann dann gemeinsam wachsen. Es gibt auch Menschen, die sich regelmäßig dort treffen, die sind dann Jahr für Jahr wieder dort. Das ist sehr schön, wenn man einen Nährboden für diese Netzwerke schafft.
Ist das outdoor oder indoor?
Das Pop-Kultur Festival ist immer Ende August in Berlin. Die letzten Jahre hat es in der Kulturbrauerei stattgefunden. Die meisten Venues dort sind indoor, aber es gibt auch zwei Outdoorbühnen und einen Hof. Dort gibt es dann oft Installationen, es ist ein beliebter Treffpunkt. Das Programm draußen auf dem Hof der Kulturbrauerei ist auch frei zugänglich für Menschen, die kein Ticket gekauft haben
Das ist ja sehr schön, die Kosten sind ja auch wieder eine Barriere, die Menschen ausschließt.
Worauf liegt der Fokus des Festivals?
Das können ganz verschiedene Dinge sein. 2023 hatten wir zum Beispiel einen Fußballfokus beim Festival. Unter anderem haben wir eine interaktive Ausstellung vom Berliner Fußballverein CSV Afrisko gezeigt, einer Kulturorganisation welche die sportliche Popkultur mit afrikanisch geprägter Party-Popkultur verknüpfte. Dann hatten wir auch eine Installation von Clubbetreiber*innen aus Kiew im Programm, wo es um die Erfahrung ging, dort zu Kriegszeiten Clubnächte zu organisieren. Der Bezug zur Musik ist natürlich immer da, aber viele Künstler*innen arbeiten auch interdisziplinär und nehmen Bezug auf gesellschaftliche Themen.
Allerdings hat ja der Hof in der Kulturbrauerei Kopfsteinpflaster…
Ja, genau. Aber wir legen dort immer Schwerlastmatten aus, was den Hof für Rollstuhlnutzer*innen zugänglich macht. Was das anbelangt, ist unser Festival tatsächlich sehr barrierearm. Viele Talks werden auch übersetzt in Gebärdensprache. Wir haben barrierefreie Toiletten sowie genderneutrale Toiletten, wir haben Abholservices, zum Beispiel für blinde Menschen von der U-Bahn. Wir haben auch einen Anlaufpunkt für behinderte Menschen, die Unterstützung brauchen auf dem Festivalgelände. Assistenzhunde sind erlaubt, und es gibt auch Tickets für Menschen, die sich gerade den Ticketpreis nicht so gut leisten können. All diese Maßnahmen sind auf der Pop-Kultur Webseite aufgelistet
Oh, das hört sich alles sehr gut an. Da können andere, die barrierefreier werden wollen, bei euch schauen und sich inspirieren lassen.
Vielen Dank für das interessante Interview.