Oh Mann! Ich Dussel hab’s doch tatsächlich geschafft, meinen Keks – Beitrag zu meinen Lieblingsplatten für dieses, nein, für letztes Jahr NICHT einzureichen. Gründe gibt’s wie immer viele, Ausreden auch. Nun kam aber noch kurz vor Jahreswechsel das Debütalbum “The Absurdity Of Being” der Hamburger Singer/Songwriterin Anna Wydra reingeschneit. Natürlich wäre es nun frech, vom Glück des Tüchtigen oder so was zu quatschen. Und doch ergibt sich dadurch die unverhoffte Chance, meinen Lapsus immerhin zu einem Drittel wieder gut zu machen.
Denn schon nach dem ersten Hören der Platte ist klar, Anna Wydra schafft es in meine Top – Drei 2021! Unterstützt von Malin Stegmaier, Christian Lincke, Sebastian Genzink und Martin Herberg schmeißt Anna Wydra mit “The Absurdity Of Being” sozusagen kurz vor knapp noch eben eine Indierock-Platte auf den Markt, die vor Poesie, Leichtigkeit, aber auch Melancholie, Ohrwurmcharakter und vereinzelt eingestreuten schrägen Harmonien nur so strotzt. Hab ich mich in bester Luxusproblem-Manier schon damit abgefunden, dass mich nach all den Urlaubstagen und Völlereien zu den Feiertagen der Arbeitsalltag wieder früher geschluckt hat, als ich es eigentlich ertragen kann, macht es mir Anna Wydra dank ihrer guten Laune doch etwas leichter, mich mit meinem Schicksal zu arrangieren.
Dabei handeln ihre Texte auch nicht nur von Friede, Freude, Eierkuchen. Zwar liegen der Platte keine Texte bei, doch ist im Internet zu lesen, dass Anna Wydra sich u.A. mit dem Thema “Seelische Gesundheit” auseinandersetzt und dieses auch textlich verarbeitet (der Albumtitel tut sein Übriges), bis dahin, dass sie alle Erlöse aus den Verkäufen ihres bereits im Januar 2021 veröffentlichten Songs “End Of The Year” an das Aktionsbündnis seelische Gesundheit gespendet hat. Das ist sehr löblich. Das ist sehr menschlich. Das ist eine tolle Aktion!
Es mag zwar nach den bereits getippten Lobeshymnen überflüssig sein, aber ich betone es trotzdem nochmal: “The Absurdity Of Being” ist ebenfalls eine tolle Aktion. Ohne dass auch nur eine Note versucht, nach unten auszureißen, flutscht das Album wie aus einem Guss durch. Und dann nochmal. Erinnert mich an das Hörvergnügen, wenn eine Tracy Chapman-Platte auf dem Spieler rotiert. Oder das Jahrhundertwerk “Reconstruction Site” der famosen Weakerthans.
Das Hamburger Qualitätslabel La Pochette Surprise hat abermals ein goldenes Händchen bewiesen und hält mit der Veröffentlichung von “The Absurdity Of Being” seine selbst gesetzte Messlatte weiterhin hoch, vielleicht sogar noch ein wenig höher. Weiter so, bitte! Und wenn ich’s mir so recht überlege, nutze ich die Gelegenheit ganz unverhohlen aus und schmuggle an dieser Stelle noch zwei weitere Platten von 2021 und von La Pochette Surprise ein, um damit doch noch meine Top-Drei untergebracht zu haben, hehe! Jowday mit “7 Reasons Why You Should Give Your Money To Jowday” und Future Prawn mit “A Day At Promenade” waren nämlich definitiv auch Highlights. Ein Fuchs, dieser Riedinger! Und um den Bogen wieder zu Anna Wydra zu spannen: Zumindest wer Future Prawn mag, mag sicherlich auch Anna Wydra. Ansonsten kann man eh bedenkenlos zugreifen, wenn La Pochette Surprise drauf steht. Und nein, die haben mich nicht geschmiert!
Auch das Artwork ist nett anzuschauen. Anna Wydra misst sich mit einem überdimensionierten FlugsaurierreiherirgendwasmitFlügeln und der Hund schaut zu. Selbiges Flugtier trägt uns auch auf der Innenhülle und den Plattenlabels durch die beflügelnde Musik von Anna Wydra. Der beiliegende Download – Code eignet sich für die außerhausigen Flugstunden. Lasst auch ihr euch tragen und kuckt z.B. mal hier:
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |