Das vierte Album namens “IIII” der Post-Metal-Rock-Doomer Briqueville enthält 39 Minuten Musik voller Finsternis, ist gespickt mit überraschenden Wendungen und ist seit heute, dem 03.11.2023 das neue Mitglied in der Pelagic Records – Familie.
Der Stil von Briqueville ist von Grund auf dunkel und atmosphärisch und zieht dich in den Bann. Die Belgier verstehen es auf jeden Fall, als Trio mit Gitarre, Bass und Schlagzeug interessante Klangwelten zu erschaffen, die manchmal größer erscheinen, als sie sind und sie verstehen es mit ihren Nazgûl-Roben furchteinflößend zu sein.
Die erwähnten Klangwelten beginnen zumeist mit einem einfachen Drone und entwickeln sich meist über längere Phasen in mehrere Klangteppiche. Erst schwerer Doom, dann wieder postrockige Phasen. Eine Einordnung in irgendein Genre, egal ob Post-Rock oder Doom oder Black Metal macht die Sache gar nicht mal so einfach, weil die Musik dafür zu speziell, zu experimentell ist. Und das war bei Briqueville schon immer so. Was auf ihren bisherigen Alben ebenfalls nicht zu hören war, war Gesang. Auf “IIII” ist das allerdings anders, wie z.B. auf “Akte XVII” zu hören, der ersten und bisher einzigen Auskopplung.
“Akte XVIII” dagegen klingt eher fröhlich und gleitet dann auch wie bereits bei “Akte XVII” dem Abgrund entgegen. Der zwölfminütige Track “Akte XX” ist nicht nur der letzte der fünf Tracks des Albums, sondern auch der längste. Zudem ist es der Song, der nochmal alles aus Briqueville herauspresst, was Briqueville zu bieten hat.
Anfangs klang “IIII” für mich noch etwas sperrig und so gar nicht nach Post-Rock, den ich gerne höre. Gibt man dieser experimentellen Art von Musik aber eine Chance und lässt man sich darauf ein, so kann man dem einiges abgewinnen.
Zu erwerben ist das Klangmonster bei dem Label Pelagic Records. Wie von Pelagic Records gewohnt, gibt es wieder mehrere Farbvarianten. Mir liegt davon die Edition XVIII in einer 250er Auflage vor.
Wer also Bands wie Hemelbestormer, Amenra, Pelican, Cult Of Luna hört und Bock auf neue Sounds hat, der macht mit Briqueville sicher nichts falsch.