Der Butterwegge – Die Scheibe

“Vielleicht wär’s gut, wenn jedes Kind nen Malkasten kriegten die Lehrer dann den Kids mal vertrauen, lasst sie ohne Konventionen ihre Bilder malen, dann werden alle Kinder dieser Welt viel zu bunt für braun!” Dies sind ein paar Textzeilen aus  “Zu bunt für braun”, dem Opener des kleinen “Best of” Albums “Die Scheibe” von Der Butterwegge erschienen bei Weird Sounds.

Auch wenn ich nicht zur Generation Spotify gehöre, so ist doch auch bei mir so, dass ein Album bei mir nur eine Chance bekommt, wenn der Opener, ja die ersten Takte und Gesangszeilen, mich fesseln und mir gefallen. Da ich schon seit ich denken kann ein Fan von deutschsprachiger Musik  genreübergreifend bin, ist die Hürde für “Die Scheibe” natürlich schonmal etwas niedriger. Man hat fast das Gefühl, als wäre das Album für Menschen wie mich zusammengestellt worden. Es finden sich diverse Stile auf den 12 Liedern. Der Opener erinnert mich an die alternativen Liedermacher mit einer antifaschistischen Message und einer Prise Humor ohne jedoch in die Blödel Sparte zu fallen. Zusätzlich findet sich solider Punk, wie man ihn beispielsweise bei Slime findet. Ein kompletter Stilbruch Richtung Elekro stellt “Sex zu Kokomo” dar, ein Stück welches  an Deichkind und Großstadtgeflüster erinnert und auf jede Setlist der Clubs dieses Landes gehört.
Ein Highlight ist natürlich die Hymne an die (eigene) Ruhrpottjugend “Auf Asche”, die mit ihren Folk Einflüssen auch aus der Feder eines Stoppoks stammen könnte. Das Album ist so kurzweilig, dass es bei mir in Dauerschleife läuft, vorzugsweise “Kleinigkeiten”, ein Stück, wo ich mir wünschen würde, dass ich es selbst geschrieben hätte, um damit die Bühnen des Ruhrgebiets zu stürmen. Auf alle Fälle hat man anschließend das Verlangen, sich auch die anderen Alben von der Butterwegge zuzulegen, der über seine Seite auch eine Crowdfunding Aktion laufen hat, um sein viertes Album zu finanzieren. Ich werde dabei sein, wer noch?