Fiddelaltermolk bot sich tatsächlich an, sie mit mittelalterlicher Musik in Verbindung zu bringen. Ich dachte erst, dass ich das lieber einer/einem Kolleg*In überlasse. Aber es hatte sich hierfür lange niemand gemeldet – bis ich mir mal ein Song von denen angehört habe. Und was soll ich sagen? Was ‘n geiler Shizzle!!! Fiddelaltermolk ist eine vor über 20 Jahren gegründete Speed-Folk-Band aus Hamburg und veröffentlichte am 22. September 2021 ihr neues Album “Better late als gar nicht”. Das Album erscheint auf dem Label mit dem wundervollen Namen Amöben Mit Sozialen Ambitionen, ebenfalls aus Hamburg. Auf “Better late als gar nicht” findet man zehn Songs, allesamt in bester Speed-Folk-Punk-Manier. Es kommen nicht nur klassisch Gitarre, Bass und Schlagzeug zum Einsatz, nein, auch Banjo, Flöte, Geige, Bouzouki und Sack wird uns kredenzt.
Die musikalische Basis der Herren, die ihre Instrumente bei Fiddelaltermolk beherrschen, ist dem Mittelalterfolk gewidmet, was man vielleicht oder vielleicht nicht dem Bandnamen entnehmen kann. Folkmusik mittelalterlich angehaucht mit ordentlich Wumms. Dieser wird mit irischen, jiddischen, griechischen, indischen und auch mit mazedonischen Einflüssen garniert.
Durch den Punk-Einfluss geht es auch mal etwas härter und schneller zur Sache. Das beeinträchtigt aber sicher nicht die Qualität der Songs, die auch mal mit und mal ohne Gesang auskommen müssen. Und auch wenn es mehr oder weniger Coverversionen der Songs sind oder es zumindest erahnen lassen, wie zum Beispiel der Opener “Dinny Delaneys / Molk Militia / Julia Delaneys” (Metallica) oder auch Rocky Road To Dublin (The Dubliners), bringen sie doch sehr viel Fiddelaltermolk-Flair in die Songs hinein. Alle Bandmitglieder beherrschen ihre Instrumente hervorragend. Der Wumms der Musik geht direkt ins Bein und lässt die Beine zucken und tanzen.
“Better late als gar nicht” gibts auf einer auf 500 Stück limitierten Vinylausgabe in schöner Aufmachung und mit beigefügtem Textblatt. Enthalten ist auch eine seltsame Sammelkarte.
Hier ist übrigens auch das Making Of des Cover-Artworks zu finden.
Sollte euch diese Band in Hamburg begegnen, zögert nicht euch da hin zu bewegen. Erstens sind Live-Konzerte gerade wieder im Kommen und weitestgehend noch rar gesät, zum anderen kann ich mir diese Band live richtig gut vorstellen. Also nochmals: geht hin! Und habt ordentlich Spaß!
Erwerben könnt ihr das Album übrigens hier und bei Amöben Mit Sozialen Ambitionen.