Schon vor ein paar Wochen bekam ich von der Promoagentur einen Link zum Anhören des neuen Albums “Yesterday Park” der Londoner Indie – Band Island zur Verfügung gestellt. Das Presswerk habe Lieferschwierigkeiten, hieß es da, das Album sei aber an sich am Start. Die Verantwortlichen konnten es wohl kaum erwarten, den Rest der Menschheit an “Yesterday Park” teilhaben zu lassen. Nun, digital mag ich nicht so, aber inzwischen ist die Hardware da und nun weiß ich auch, warum die das kaum erwarten konnten. Herrliche Melodien, zuckersüß und bittersüß gleichermaßen, schallen mir da entgegen. Zwölf Indiepopperlen, genau richtig zum Runterkommen nach einem besch…eidenen Arbeitstag und gleichzeitig den Blick auf den in vier Tagen bevorstehenden Urlaub gerichtet. Heißt übersetzt so viel wie, dass Island es schaffen, den Soundtrack für ein ganzes Register an Gemütslagen zu liefern. Und am Ende überwiegt dann die Zufriedenheit.
Der Herr Martin, seines Zeichens Frontmann von Coldplay, gab einst zu Protokoll, dass es stets sein Anliegen gewesen sei, Coldplay zur besten Band der Welt zu machen. Das mag manch eine*r sogar so sehen. Und trotzdem, Island sind besser. Wo Coldplay dann doch zu anbiedernd und auf den Mainstream ausgerichtet klingen, bewahren sich Island ihre Eigenständigkeit und ihre Ecken und Kanten im Popuniversum. Gleichzeitig können sie locker den Part der eben genannten Mitstreiter übernehmen und ein dreitägiges Festival im Schlamm und mit wenig Schlaf am Sonntagabend zu einem gemütlich – verträumten Ausklang bringen. Natürlich bei anbrechender Dunkelheit und mit schöner Lightshow. Das ist selbstredend ein absolut fiktives Konstrukt meiner, mit mir durchgehenden Phantasie. Dreitägige Festivals, wo gibt’s denn so was?! Aber die Phantasie anregen und zur Schwelgerei verführen, das können Island eben auch. Ihre Texte tun da ihr Übriges. “Maybe I’m a child. Just a kid with a butterfly in my hand. Tryna get up to the clouds where he likes it. Always looking up, never looking down” heißt es etwa in “Do You Remember The Times”. Der Text geht wunderschön metaphorisch arbeitend weiter und die Musik unterstützt ihn dabei. Das Ganze dann auf kompletter Albumlänge. Insgesamt ein herrlich stimmiges Gesamtkonzept, das Island da kreiert haben.
Radiohead, The Strokes (speziell den Gesang betreffend), oder auch Porcupine Tree (in ihren ruhigeren Momenten) kommen mir als weitere Referenzen in den Sinn. Allesamt große Namen, zu denen aufzuschließen es sich Island redlich verdient hätten. Wer weiß? Vielleicht kommt das ja noch. “Yesterday Park” dürfte ihnen dabei auf jeden Fall eine große Hilfe sein.
Die von Frenchkiss Records veröffentlichte Platte als solche kommt recht schnörkellos daher. Schwarzes Vinyl (ist limitiert aber auch auf Translucent Neon Yellow Vinyl zu haben) , eine mit Texten, Linernotes sowie adrettem Bandfoto bedruckte Innenhülle, und obwohl mir die Songs, wie gesagt, schon digital feil geboten wurden, liegt überraschenderweise kein Download – Code bei. Macht aber nichts, denn Islands Musik spricht für sich und lohnt auf jeden Fall. Ab sofort beispielsweise hier zu haben:
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |