Hey ihr Musikjunkies da draußen! Kennt ihr das auch? Ihr legt eine Platte auf und instant kommt die Erinnerung zurück. Ach ja, stimmt ja, blabla wollte ich ja auch schon lang mal wieder hören, kam nur in letzter Zeit nicht dazu. Also mir geht das ständig so. Und Zeit ist und bleibt ein rares Gut. Jüngstes Beispiel: Ich lege das Zweitwerk “Start Again” des Postpunk/Emo – Sextetts Lakes aus Watford/UK auf und schon nach wenigen Takten fällt’s mir wieder siedend heiß ein, Against Me wollte ich mir doch schon seit langem mal wieder reinziehen. Mach ich gleich nachher, sofern ich dann noch Zeit hab.
Zunächst aber zur Frage, mit welchem Algorithmus meine Hirnrinde da gearbeitet hat. Sicherlich weniger brachial, aber mit mindestens genauso viel Eingängigkeit sowie der Fähigkeit zur haften bleibenden Melodie gesegnet, mit viel Engagement den Vortrag der Gesänge betreffend und v.a. wegen des äußerst differenzierten Sounds landet meine interne Suchmaschine da eben bei der genannten Band aus Gainesville. Weitere Suchergebnisse sind die Get Up Kids, Broken Social Scene, Midtown und die unangefochtene Königin aller Poprock-Bands, Fleetwood Mac. Ja, richtig gelesen. Die drücken hier aus allen Poren und Lakes stellen somit die perfekte Schnittmenge zwischen Pop und Punk dar. Und sind eben doch keine Poppunk-Band, so wie sie euch eure Suchmaschine nun vermutlich anbieten mag.
Mein Erklärungsversuch, weshalb nicht, liest sich wie folgt: Das Glockenspiel als eher exotisches Instrument nimmt eine gewichtige und melodieführende Rolle ein, die Drums führen eine*n durch ihr vertrakt – rhythmisches Spiel immer wieder in die Irre und sind alles andere als normale uffda – uffda – Hausmannskost und diese, sich entweder abwechselnden, oder aber herrlich symbiotischen male/female – Vocals könnten besagte Fleetwood Mac vor Neid erblassen lassen. Das ist dann in Summe eben die etwas andere Poppunk – Band und mit dem genannten Vergleich in der Königsklasse setzt der Rezensent die Messlatte schon verdammt hoch an. Zu Recht! Lakes bergen ein großes Hit- und Suchtpotenzial und sägen gefährlich am Thron. Irgendwie Punk sind dann aber die in den zwölf Songs behandelten Themen. “We talk about anything from mental health to addiction; from break ups to cutting out toxic friends, to postpartum psychosis.” sagt Sänger Roberto Cappellina. Im weiteren Verlauf spricht er aber auch davon, dass “Start Again” das Ventil für die Band sei, um all das Elend zu verarbeiten. Wie gesagt, punkiger Zeitgeist.
Für den Release zeichnet Big Scary Monsters verantwortlich. Mein Exemplar von “Start Again” liegt mir in Snot Green vor, die Scheibe ist aber auch in Yellow mit orangenem Radiation – Symbol erhältlich. Beides schön. Verpackt in einer mit Texten, Bandfoto, Linernotes und Danksagungen bedruckten Innenhülle und einer mit schicker Photocollage ausgestatteten Außenhülle ergibt das in Summe ein insgesamt wunderbares Musikprodukt, zur Not auch anhand des beiliegenden Download – Codes. Zuschlagen lautet die Devise! Zum Beispiel hier:
Interpret | Keine Daten vorhanden |
Titel | Keine Daten vorhanden |
Veröffentlichung | Keine Daten vorhanden |
Label: | Keine Daten vorhanden |