Manchmal hat man das einfach – man hört ein Lied einer Band und weiß, das muss man im Plattenregal stehen haben.
Mir jetzt wieder passiert mit NTÄ. Beim ersten Hören dachte ich noch – krass noch nie von gehört, aber wie auch, bestimmt eine neue Truppe aus den Staaten.
Und dann? Ja dann kam fast ein Schock als ich realisiert habe, dass die Truppe, welche erst seit dem Sommer 2022 Bühnen bespielt, aus Deutschland stammt.
Also um so schöner, dass ich die Ehre habe, über das Debütalbum Stories That Pave The Road to Hell sprechen zu dürfen, welches im Januar das Licht der Welt über Kidnap Music und Cargo Records erblickt hat.
Und eins sei schon vorweggenommen, das Debüt hat es in sich.
Leider gab es mit der Platte ein paar Probleme und ich bin, glaube ich, nicht der einzige in unserer Redaktion, der gedacht hat, dass dieses gute Stück irgendwo verloren gegangen ist. Umso schöner jetzt in der Hand halten zu können, was NTÄ da zusammengetragen haben.
In der Hand halte ich eine LP in schwerem und hochwertigem Coverkarton, welches passend zum Albumtitel, eine Art Notebook darstellt. Coole Idee, welche auch weitergedacht wurde und in mir schon wieder Freude auslöst. Denn neben der 12-zölligen und 12 Titel schweren LP und einem Downloadcode, fällt mir tatsächlich ein kleines Notebook in die Hand. Auf der Front eine Miniatur-Version des Albumcovers und darin enthalten sind die Texte der auf Stories That Pave The Road To Hell enthaltenen Stücke.
Und das nicht irgendwie – nein. Handschriftlich mit kleinen Skizzen – sogar Kaffeeflecken auf dem Notizbuch kann ich erblicken. Super niedliche Idee und macht mich neugierig. Das führt dazu, dass ich die Texte beginne zu lesen, bevor ich überhaupt daran gedacht habe, die Platte auf den dafür vorgesehenen Plattenteller zu legen.
Und was mir NTÄ da entgegenwirft lässt sich wirklich mit “unterschiedliche Formen persönlicher Höllen”, wie es im mitgelieferten Infosheet steht, am besten beschreiben. Ich erblicke Geschichten über Armut, Drogen, Abhängigkeit, Sexismus… Eben Geschichten, die den Weg zur Hölle pflastern.
Und dann muss ich endlich reinhören. Das Intro streichelt meine Ohren mit Drums, Gitarre und einem Chor im Hintergrund, bevor sich der erste Brecher den Weg in meine Ohren ebnet.
Boys behandelt den ewigen Kampf mit Sexismus und wirkt fast wie eine Resignation. Nun bin ich selber ein Mann und kann mir nicht ansatzweise vorstellen, wie es sein muss, ständig im Kampf mit Menschen zu sein, die denken sie können machen was sie wollen und sich nehmen können, wann und was sie wollen. Alles was ich sagen kann ist: das Lied berührt mich, es hat Kraft, es hat Wut und das nicht zuletzt wegen der kraftvollen Stimme und dem wütend rotzigen Gesang der Frontfrau und Bassistin Nadine Nevermore.
Endgültig um mich geschehen ist es dann beim dritten Titel des Debutalbums von NTÄ. Molar wirkt in seinen ersten Sekunden melodiös und fast etwas grungeig. Dann steigt eben wieder der Gesang ein, der sich spätestens jetzt schon tief in meinem Gehör festgesetzt hat. Im Lied ist auch ein Feature enthalten – Alex von Pascow leiht seine Stimme. Runde Sache – merke ich mich denken, als ich das Lied so vor mich hin höre.
Fazit:
Und so geht es weiter. Langeweile kommt während den 12 Titeln nicht auf. Mal pfeffert Hardcorepunk mir schnelle Noten um die Ohren, mal reißt mich eine Melodie heraus und lässt mich aufhorchen. Rundum einfach ein bockstarkes Debüt, was NTÄ da abliefern! Ich bin sehr angetan und hoffe, dass ich noch sehr viel von dieser Truppe hören werde.
Käuflich erwerben könnt ihr das Debüt am besten direkt Hier!.